Nordschleifen-Premiere vor Verstappen: Bearmans irre Touristenfahrt im Audi Q7

Nordschleifen-Premiere schon vor Verstappen
Bearmans irre Touristenfahrt im Audi Q7

ArtikeldatumVeröffentlicht am 24.09.2025
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Mit Max Verstappens NLS-Debüt ist im Formel-1-Fahrerlager das Nürburgring-Fieber ausgebrochen. Viele Piloten beneideten den Weltmeister für seinen Ausflug in die Eifel. Für die meisten Konkurrenten wäre ein ähnliches Fremdgehen in eine andere Rennserie aber nicht so einfach machbar. Vor allem die Youngster müssen sich erst einmal auf die Formel 1 konzentrieren.

"Ich hoffe aber, dass ich in meiner Karriere auch mal an den Punkt komme, an dem ich einfach fahren kann, was ich will – und das aus reiner Leidenschaft. Leider bin ich noch nicht an diesem Punkt", bedauerte Haas-Rookie Ollie Bearman. Der 20-Jährige gilt als eines der größten Talente in der Königsklasse. Im Quali-Duell gegen Teamkollege Esteban Ocon hat der Brite aktuell die Nase vorne.

Beim Blick auf das Nordschleifen-Abenteuer von Max Verstappen schwingt bei Bearman viel Respekt mit: "Es ist so beeindruckend. Max zeigt, was für ein außergewöhnlicher Fahrer er ist. Das ist echt krank. Er ist wahrscheinlich der beste Fahrer, den es je gab. Ich habe es nicht genau verfolgt, aber es ist so cool, dass er einfach auf die Nordschleife geht und dort abliefert."

Erste Runden im Audi Q7

Bearman selbst kennt die Grüne Hölle bisher nur aus dem heimischen Simulator. Schon im Kindesalter hat der Nachwuchspilot die ersten virtuellen Runden auf der Nordschleife gedreht. Dass dieses Training einmal nützlich werden würde, daran dachte er damals wohl noch nicht. Doch dann kam die Saison 2020, sein erstes Karrierejahr nach dem Absprung vom Kartsport.

"Ich war damals in der deutschen Formel 4 unterwegs. Wir hatten auch ein Wochenende auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings", erinnert sich der 1,88 Meter große Rennfahrer. "Das war damals während der Corona-Zeit. Wir sind deshalb mit unserem Familien-SUV aus England zu den Rennen gefahren. Dabei handelte es sich um einen großen Audi Q7."

Am Rande der Formel-4-Action auf der GP-Strecke blieb die Nordschleife für Touristenfahrten geöffnet. Die rennverrückte Familie Bearman ließ sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen. "Wir haben direkt Tickets für drei Runden gekauft", verrät der heutige Formel-1-Pilot.

Ollie Bearman - ADAC Formel 4 - Nürburgring - 2020
ADAC

Bremsen verhindern dritte Runde

"Ich war damals erst 15 Jahre alt und durfte also nicht selbst fahren. Ich war aber der Co-Pilot. Ich kannte die Strecke und musste meinem Vater ansagen, welche Kurven voll gehen und wo er vom Gas gehen muss, weil er die Strecke nicht kannte. Ich saß deshalb auf dem Beifahrersitz, meine Mutter musste auf die Rückbank", erinnert sich Bearman.

Das Abenteuer verlief aber nicht ganz wie geplant: "Meine Mutter musste schon nach einer Runde aussteigen. Sie hat während der Fahrt nur geschrien", grinst der Rookie. "In der zweiten Runde sind wir dann etwas schneller gefahren. Danach haben wir kurz angehalten und bemerkt, dass Bremsflüssigkeit aus dem Bremssattel kam. Das war etwas suboptimal. Wir haben deshalb entschieden, die letzte Runde nicht mehr anzutreten. Wir brauchten das Auto ja, um wieder nach Hause zu kommen und am nächsten Tag zur Schule zu fahren."

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