Wird Oscar Piastri von McLaren im WM-Kampf sabotiert? "Es gibt für alles eine Erklärung"

F1-Pilot reagiert auf die Verschwörungstheoretiker
Wird Piastri von McLaren sabotiert?

GP Brasilien 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 07.11.2025
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Nach dem Grand Prix der Niederlande sah die Welt für Oscar Piastri rosig aus. Der siebte Saisonsieg stärkte seine Position an der Spitze des Gesamtklassements. Sein Vorsprung auf Lando Norris kletterte auf 34 Punkte. Max Verstappen lag stattliche 104 Zähler zurück. Australien träumte schon vom ersten Weltmeister seit Alan Jones 1980.

Nur fünf Rennen später ist es vorbei mit der Herrlichkeit. In Mexiko löste Norris seinen Teamkollegen auf Platz 1 der Fahrerwertung ab. Und der Vorsprung auf Verstappen schrumpfte auf 35 Punkte. Seit dem Grand Prix von Aserbaidschan kommt der Australier nicht mehr in Schwung. Dem scheinbar Unfehlbaren unterlaufen Fehler. Bei keinem der letzten vier Rennen stand Piastri auf dem Podium.

Seitdem stellt sich die Fachwelt viele Fragen: Ist es Zufall, dass Piastris Krise mit dem Platztausch in Monza zusammenfiel? Dass sein Vertrauen zwei Rennen später in Singapur erneut auf die Probe gestellt wurde, als McLaren nach einem Kontakt mit Norris in der Startphase keinen Positionswechsel anordnete? Und dass ihm das Team an der Startkarambolage beim Sprint in Austin eine Teilschuld anlastet, obwohl selbst die Sportkommissare keinen Handlungsbedarf sahen?

Unerklärlicher Rückstand auf Norris

Noch größer wurden die Fragezeichen, als Piastri in Austin und Mexiko jeweils über eine halbe Sekunde pro Runde auf seinen Teamkollegen verlor. Teamchef Andrea Stella erklärte das ungewohnt große Delta zwischen seinen Fahrern mit den speziellen Eigenschaften auf den beiden Strecken. In beiden Fällen bietet der Asphalt wenig Grip.

Nach den Ausführungen von Stella ist Lando Norris auf diesen Strecken immer besonders stark, weil sie seinem Fahrstil entgegenkommen. Piastri dagegen müsse sich zwingen, die Reifen nicht zu überfordern. Nach einer Aussprache mit den Ingenieuren hätte sich der neue WM-Zweite im Rennen in Mexiko besser an die Bedingungen angepasst, was nur nicht sofort sichtbar war, weil Piastri ständig im Verkehr hing.

Den Verschwörungstheoretikern war das nicht genug. Sie vermuteten einen versteckten Schaden im reparierten Unfallauto von Austin und auch sonst Parteinahme des Teams für Norris. Das geht selbst Piastri zu weit. "Es gibt für alles eine Erklärung, wie und warum die Probleme bei den letzten Rennen entstanden sind."

Lando Norris - Formel 1 - GP Brasilien - Sao Paulo - 6. November 2025
xpb

Antworten auf viele Fragen

Zuerst war er selbst erstaunt, gibt Piastri zu. "Die Runden in Austin und Mexiko fühlten sich eigentlich ganz gut an, aber die Rundenzeit war nicht da." Nach eingehender Analyse sieht er jetzt klarer. "Es liegt in meiner Hand, mich besser an die Bedingungen anzupassen. Ich habe alles, was ich dazu brauche." Ins Detail, was genau er anders machen muss, wollte der McLaren-Pilot nicht gehen.

Nach dem Grand Prix von Mexiko hatte Piastri noch gerätselt, warum sein Fahrstil plötzlich ein Problem gewesen sein soll, wo er ihm doch in den ersten 18 Rennen der Saison durchweg gute Ergebnisse brachte. Darunter waren auch Rennstrecken, die wenig Grip bieten.

Heute sieht er das differenzierter: "Es lag nicht nur an den Strecken, sondern auch an den Umständen und den Reifen, die im Angebot waren. Zuletzt war der Soft-Reifen auch für das Rennen eine Option. Bei den Strecken davor musste ich mich nur in ein oder zwei Kurven anpassen. In den USA und Mexiko dagegen über die gesamte Rennstrecke. Das ist mir nicht gelungen." Die Lektion von Mexiko hat ihm nach eigener Aussage geholfen. "Ich weiß jetzt besser, wie ich die Reifen über die gesamte Runde nutzen muss."

Fazit