Red Bull bereut "Hirnlos"-Aussagen: Zurückrudern nach Antonelli-Shitstorm

Red Bull bereut „Hirnlos“-Aussagen
Zurückrudern nach Antonelli-Shitstorm

GP Katar 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 01.12.2025
Als Favorit speichern

Nach dem Rennen in Katar sorgten zwei Themen für Diskussionen im Fahrerlager. Die erste Frage lautete, wie McLaren den sicher geglaubten Sieg so einfach abgeben konnte. Der zweite Wirbel drehte sich um Kimi Antonelli. In der vorletzten Runde gelang es Lando Norris noch, den Mercedes-Rookie zu überholen, was ihm zwei zusätzliche Punkte einbrachte.

Damit reicht Norris beim Finale in Abu Dhabi ein dritter Platz. Wäre er hinter Antonelli auf Rang fünf ins Ziel gerollt, hätte er bei einem Sieg von Max Verstappen schon mindestens Zweiter werden müssen, um die Weltmeisterschaft einzutüten. Entsprechend groß war der Ärger im Red-Bull-Lager, dass der Silberpfeil-Rookie den direkten WM-Gegner nicht noch ein paar Meter länger hinter sich halten konnte.

Sportchef Helmut Marko grantelte an den TV-Mikrofonen, dass der Italiener den McLaren praktisch vorbeigewunken habe. Verstappen-Ingenieur Gianpiero "GP" Lambiase setzte schon kurz vor der Zieldurchfahrt einen Funkspruch an seinen Schützling ab, der in die gleiche Richtung ging. Die Andeutungen, dass Antonelli freiwillig Platz gemacht habe, löste einen mittelschweren Shitstorm gegen den Silberpfeil-Rookie in den sozialen Kanälen aus.

Toto Wolff & Kimi Antonelli - Formel 1 - 2025
Sam Bloxham via Getty Images

Wolff spricht von "hirnlosen" Aussagen

Mercedes-Teamchef Toto Wolff reagierte entsprechend angesäuert auf die Vorwürfe: "Das ist wirklich kompletter Blödsinn. Wir kämpfen noch um den zweiten Platz in der Meisterschaft. Für Kimi geht es um ein mögliches Podium. Wie hirnlos muss man sein, so etwas überhaupt zu sagen? Warum sollten wir so etwas machen? Da sieht einer Gespenster."

Antonelli gehört zudem zu den engsten Freunden von Verstappen im Fahrerlager. Dass ausgerechnet er seinem Kumpel schaden will, schien ziemlich abwegig. Wolff suchte direkt nach dem Rennen das Gespräch mit Lambiase. "Da haben wir die Sache ausgeräumt. Er hat mir gesagt, dass er die Situation gar nicht richtig gesehen hat. Und er hat sich entschuldigt für die Reaktionen, die er damit ausgelöst hat."

In der Onboard-Kamera von Norris war zu erkennen, dass der vorausfahrende Antonelli beim Beschleunigen aus Kurve 9 etwas das Heck verliert und neben die Strecke rutscht. Das öffnete die Tür für seinen Verfolger. Der Verdacht, dass der Fahrfehler absichtlich herbeigeführt wurde, lässt sich weder durch die Bilder noch durch die Daten erhärten.

Kimi Antonelli - Lando Norris - Formel 1 - GP Katar 2025
Clive Mason via Getty Images

Einsicht erst am Tag danach

Marko ärgerte aber nicht nur die Situation mit Norris, sondern auch ein sehr leichtes Überholmanöver von Piastri an Antonelli nach dem ersten Boxenstopp: "Wenn er zwei Mal so zur Seite fährt, dann kann man das doch erwähnen, oder?", fragte der Österreicher süffisant in die Runde. Seine eigenen Aussagen wollte er trotz der harten Wolff-Kritik nicht korrigieren. "Das kann ich gerne kontern. Man muss sich die Szenen ja einfach nur mal anschauen."

Die Reaktion der Verstappen-"Fans" ließ nicht lange auf sich warten. Die Beleidigungen fielen so heftig aus, dass sich Antonelli dazu entschied, sein Profilbild auf Instagram zu entfernen und durch eine schwarze Fläche zu ersetzen. Offenbar merkte man dann auch bei Red Bull irgendwann, was man mit den haltlosen Anschuldigungen gegen den Teenager angerichtet hatte.

Entschuldigung per Team-Statement

Am Tag nach dem Katar-Grand-Prix verschickten die Teamverantwortlichen ein offizielles Statement, in dem man die Sache endlich richtig stellte: "Die Kommentare vor dem Ende des Katar GP und direkt danach, die den Eindruck erweckt haben, dass Mercedes-Fahrer Kimi Antonelli Lando Norris absichtlich überholen ließ, sind ganz klar inkorrekt."

Für die Folgen der eigenen Aussagen gab es eine Entschuldigung in Richtung des Mercedes-Piloten. "Die TV-Bilder in der Wiederholung zeigen, dass Antonelli für einen kurzen Moment die Kontrolle über sein Auto verloren hatte. Das hat es Norris erlaubt, vorbeizuziehen. Wir bedauern zutiefst, dass das dazu zu den Online-Beleidigungen gegen Kimi beigetragen hat."

Fazit