John Deere 6R 250 Umbau: Traktor-Monster für die Feuerwehr

John Deere 6R 250 für Brand- & Katastrophenschutz
Traktor-Monster für die Feuerwehr

ArtikeldatumVeröffentlicht am 25.08.2025
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Der John Deere 6R 250 ist das Flaggschiff der 6R-Baureihe des Landmaschinen-Spezialisten. Üblicherweise abonniert auf die Feldarbeit, kommt der Ackerschlepper in Ostfriesland ab sofort bei der Freiwilligen Feuerwehr Wiesmoor zum Einsatz – mit spektakulärem Equipment und in roter Feuerwehr-Uniform. Der Spezialumbau soll bei den Einsatzkräften für ein Jahr lang seine Leistung unter Beweis stellen, es handelt sich um einen Prototyp, den die Firma Rebo Sonderfahrzeuge aus Visbek-Rechterfeld entwickelt hat. Und der hat einiges auf dem Kasten.

Ein Universalfahrzeug

Hintergedanke der Entwicklung war, anstatt einzelner Spezialfahrzeuge einen Alleskönner auf die Räder zu stellen, der für alle möglichen Einsätze im Katastrophenschutz und bei der Brandbekämpfung einsetzbar ist. Ein multifunktionaler moderner Ackerschlepper scheint für diese Idee tatsächlich die Idealbesetzung zu sein – hoch geländegängig, mächtig Zugkraft und über die Anbau-Möglichkeiten und Nebenantriebe für diverse Zusatzfunktionen nutzbar.

Um für solche Einsätze gerüstet zu sein, hat Rebo Sonderfahrzeuge das Grundfahrzeug zunächst passend modifiziert. Der John Deere 6R 250 verfügt jetzt über eine Schutzbelüftung und eine Atemschutzeinrichtung, einen thermischen und mechanischen Unterbodenschutz und die Modifikation für eine Wattiefe von bis zu 1,2 Metern. Selbstverständlich fehlt auch die "Sondersignalanlage" mit Blaulicht und Sirene nicht an Bord, dazu gibt es die nötige Digitalfunkanlage.

12.000 Liter Löschwasser

Besonderes Highlight ist das Großtanklöschfahrzeug-Modul. Der als Anhänger mitgeführte Tank fasst 12.000 Liter und hat einen Schaummittelvorrat von 410 Litern. Die Löschpumpe an Bord fördert bis zu 6.000 Liter pro Minute. Versorgt werden damit drei elektrisch verstellbare Wasserwerfer, die auch während der Fahrt eingesetzt werden können. Im Geräteraum des Anhängers wird außerdem ein 15.000 Liter fassender Faltbehälter mitgeführt, der von Löschflugzeugen eingesetzt werden kann. Ein weiterer Fronttank am Fahrzeug fasst 500 Liter und kann zum Eigenschutz einen Wasservorhang erzeugen.

Als Zusatzausstattung hat der Feuerwehr-Trecker eine Schlauchanlage mit 800 Meter F-Schlauch an Bord, um über weite Strecken Löschwasser an die Einsatzstelle fördern zu können. Als weitere Module speziell für den Katastrophenschutz steht eine Sandsack-Füllmaschine sowie ein massives Räumschild zur Verfügung. Ein 110-kVa-Notstromaggregat zur Stromversorgung ist ebenfalls montierbar, zudem zwei Hochwasserpumpen. Die "kleinere" davon kann pro Stunde 400.000 Liter pumpen, der große Bruder kommt auf eine Pumpleistung von gewaltigen drei Millionen Liter in der Stunde.

Günstiger als einzelne Spezialfahrzeuge

Der Entwicklungsleiter Hendrick Becker sieht in dem neuen Konzept nicht nur beim Einsatz große Vorteile, sondern auch beim Kostenfaktor: "Mit diesem Projekt möchten wir einen echten Resilienzfaktor für den Brand- und Katastrophenschutz schaffen. Ziel ist es, Einsatzkräften ein sicheres, zuverlässiges und schlagkräftiges System an die Hand zu geben – und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit in der Beschaffung zu erhöhen", so Becker, Entwicklungsleiter Sonderfahrzeuge bei der Rebo Landmaschinen GmbH.

Die Freiwillige Feuerwehr Wiesmoor wird den Prototyp nun für ein Jahr in den Einsatzdienst übernehmen. In dieser Zeit soll das Fahrzeug sowohl in örtlichen als auch in überörtlichen Einsätzen umfassend getestet werden.

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