VW New California: Soviel kostet der neue VW Campervan

VW New California (2024)
Das kostet der Camper mit Hybrid und Allrad

ArtikeldatumVeröffentlicht am 06.11.2024
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Der California auf Basis des VW Bus ist bereits seit 35 Jahren eine feste Größe im VW-Modellprogramm. Los ging es 1988 mit dem ersten California, der auf dem T3 aufbaute. Seither hat VW Nutzfahrzeuge über 280.000 California verkauft. Der vorige VW California auf Basis des T6.1, einem Nachfolger des 2003 präsentierten T5, rollte meist mit Dieselmotor vom Band. Das könnte sich nun ändern, denn erstmals bietet VW den California auch mit Plug-in-Hybridantrieb an.

Plug-in-Hybrid mit Allrad

Multivan und California sind ab sofort mit einem neuen Plug-in-Hybridantrieb bestellbar. Drei Motoren treiben den Van an: ein Vierzylinder-Benziner und ein E-Motor an der Vorderachse sowie ein E-Motor an der Hinterachse. Der Vierzylinder-Turbobenziner 1.5 TSI Evo 2 holt aus 1,5 Liter Hubraum 177 PS. Der soll dank Turbolader mit verstellbaren Leitschaufeln (VTG) und 350 bar Einspritzdruck besonders effizient sein.

Der Benziner ist mit einem Doppelkupplungsgetriebe (DQ 400 Evo) und einem 85-kW-Elektromotor kombiniert. Die permanenterregte Synchronmaschine treibt die Vorderachse an, kann aber bei leerem Akku auch Strom für den hinteren E-Motor erzeugen. Der Motor an der Hinterachse leistet 100 kW. Die Systemleistung liegt bei 245 PS, das Systemdrehmoment bei 350 Nm.

Bis zu 91 km Elektro-Reichweite

Elektrisch fährt der California bis 130 km/h schnell oder 91 km weit. Die Höchstgeschwindigkeit im Hybridbetrieb liegt bei 200 km/h. Anders als beim bisherigen Multivan Hybrid lädt der neue Antrieb an Wallboxen mit bis zu 11 kW und an Schnellladesäulen mit bis zu 50 kW. Der Netto-Energiegehalt des Akkus ist mit 19,7 kWh fast doppelt so hoch wie bisher im Multivan mit Frontantriebs-Hybrid.

Bei Temperaturen bis minus 28 Grad Celsius fährt der Plug-in-Hybrid immer elektrisch an – und bis 65 km/h mit Allrad. Im "S"-Modus des Getriebes ist der Allradantrieb permanent aktiv, ansonsten regelt die Elektronik die Kraftverteilung der drei Motoren auf die beiden Achsen. Um die Effizienz zu erhöhen, kann der Antrieb an der Hinterachse abgekoppelt werden.

Kühlen und Heizen im Stand

Interessant für Camper: Über den Akku kann der Innenraum gekühlt oder beheizt werden. Das funktioniert bis zu 10 Minuten autark und bis zu 30 Minuten an der Ladesäule. Die Standklimatisierung kann über das Infotainment oder eine App gesteuert werden.

Preise: ab 77.772 Euro

Der Hybrid-California kostet in der Basisversion Beach 77.772 Euro. Der Beach Tour mit vier Schlafplätzen ist als Hybrid 4Motion ab 82.907 Euro erhältlich.

Wann kommt der ID.California?

Nach dem Ende der T6-Produktion Mitte 2024 geht es dreiteilig weiter: Die Transporter-Varianten werden zusammen mit Ford Tourneo und Transit in der Türkei gebaut. In der Elektro-Abteilung gibt es den ID.Buzz, der mit kurzer Schnauze und Heckmotor den T1 des 21. Jahrhunderts mimt. Wer den Elektro-Bulli als Camper haben möchte, muss Möbelmodule nutzen – oder warten. Ein ID.California wird wahrscheinlich erst Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen.

Bestellstart und Preise

Der New California baut auf dem Multivan auf, der 2022 mit MQB-Technik näher an die VW-Pkw gerückt ist. Damit kann der New California teilautonom fahren oder mit Plug-in-Hybridantrieb elektrisch über den Campingplatz rollen.

Die Basispreise gelten jeweils für den Zweiliter-TDI. Los geht es beim "Beach", eigentlich ein Multivan mit sechs Sitzplätzen und einem Bett für zwei Personen im Aufstelldach. Das traditionelle Topmodell der Baureihe ist der "Ocean" mit kompletter Küchenzeile, exklusiver Innenausstattung, Luftstandheizung und Climatronic sowie einem Dachstaukasten im Heck (siehe Preistabelle unten)

Seit Juni 2024 ist der New California bestellbar, die Produktion läuft seit Sommer 2024. Basis ist der T7 Multivan mit dem langen hinteren Überhang. Damit ist der New California 5,17 Meter lang und 1,94 Meter breit. Das Vorgängermodell T6.1 California ist 27 Zentimeter kürzer und vier Zentimeter schmaler. Die tiefgaragentauglichen 1,99 Meter Höhe haben beide Generationen wiederum gemeinsam. Dieses Maß liefert das offizielle Argument, warum der California auf dem Multivan aufbaut.

Die 3 Motoren des New California

Der New California ist der erste VW-Camper mit einem Plug-in-Hybridantrieb. Es ist zunächst die einzige Variante mit Allradantrieb. Die Vorderachse treibt eine Kombination aus Vierzylinder-Turbobenziner und E-Motor an, die Hinterachse ein Elektromotor.

Der bisher meistverkaufte Motor im California war ein Diesel. Der Zweiliter-TDI im neuen Modell leistet 150 PS. Alternativ ist ein Zweiliter-Turbobenziner mit 204 PS verfügbar. Beide Motoren treiben die Vorderräder an. Alle Antriebe sind serienmäßig mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt.

Die 5 Ausstattungen

Die Ausstattungslinien Beach, Coast und Ocean kennen California-Kunden schon vom T6.1. Neulinge können sich die Aufteilung am besten so merken: Der Beach ist eine Art Multivan mit Aufstelldach und hat keine seitliche Küche. Der Coast hat eine Küchenzeile mit Kühlschrank und einen Frischwassertank mit Außendusche, der Ocean außerdem Standheizung und Dachstaukasten. Gekocht wird in Coast und Ocean drinnen. Deren Frischwassertank fasst 28 Liter – fünf mehr als bisher.

Das Basismodell heißt schlicht Beach. Er hat sechs Sitzplätze und eine Pkw-Zulassung. Beach Tour und Beach Camper bieten fünf Sitzplätze und die Möglichkeit, unten ein Bett zu bauen. Fahrer- und Beifahrersitz sind drehbar, in den Schiebetüren lassen sich Schiebefenster öffnen und im Aufstelldach gibt es Beleuchtung sowie USB-Schnittstellen. Eine zweite Batterie versorgt den Wohnraum mit Strom. Der Beach Camper hat außerdem eine Wohnmobilzulassung, einen 230-Volt-Landstromanschluss und eine ausziehbare Miniküche im Heck, die unter der geöffneten Heckklappe genutzt werden kann.

Zweite Schiebetür, Einzelsitze und ein Bett

Der – neben dem Plattformwechsel – wichtigste Unterschied vor allem in der täglichen Nutzung ist die jetzt verfügbare zweite Schiebetür auf der Fahrerseite. Das bedingt ein neues Konzept für die Fahrzeugküche, die bislang seitlich in Höhe einer solchen Schiebetür montiert war. VW hat hierfür nun ein halblanges Modul entwickelt, das jetzt als Außenküche genutzt werden kann. Das bringt viele Vorteile, weil nicht mehr für jeden Handgriff in der Küche ins Fahrzeug gestiegen werden muss. Die Markise kann rechts oder links montiert werden.

VW California Ocean Campervan MQB-Basis (2024)

Statt der Rückbank des Vorgängers hat der neue California Einzelsitze: drei sind es bei den Beach-Varianten, zwei bei Coast und Coach. Während im Basismodell oben geschlafen wird, kann bei allen anderen California das Bett auch unten gebaut werden. Dafür werden die 24 kg schweren Einzelsitze nach vorn geschoben und die Lehnen nach hinten geklappt. Eine dreiteilig faltbare Matratze polstert die Schlafstatt. Beach Tour und Beach Camper haben keine seitliche Küche und darum eine etwas breitere Liegefläche: 1,33 Meter statt 1,06 Meter. Die Länge ist immer gleich: 1,98 Meter. Die Stehhöhe unter dem geöffneten Aufstelldach gibt VW mit 2,11 Meter an.

Aufstelldach in drei Farben

Das Aufstelldach haben alle California-Varianten serienmäßig. Es ist in Toffeebraun, Glacierblau oder Basaltgrau lieferbar. Zwei Seitenfenster und eine große Panorama-Öffnung an der Vorderseite bringen Sternenguckern die bestmögliche Aussicht. Je nach Ausstattung sind außerdem USB-Steckdosen und LED-Beleuchtung vorhanden. Die Matratze ist wie gehabt auf Federtellern aufgelegt. Sie bietet eine Liegefläche von 2,05 Meter Länge und 1,14 Meter Breite. Serienmäßig haben alle Varianten ein manuelles Aufstelldach, die elektrische Betätigung kostet Aufpreis.

Küche mit einer Flamme

VW California Ocean Campervan MQB-Basis (2024)

Das Küchenmodul hält einen Schubladen-Kühlschrank bereit, der von außen bedient werden kann, auch das werden die Kunden im Urlaub mögen. Die Küchenschubladen lassen sich nach innen und nach außen aufziehen. Ein ausklappbarer Tisch und eine 230V-Außensteckdose komplettieren die Praxistauglichkeit. Beschränken müssen sich California-Nutzer dafür beim Kochen: Der Herd büßte eine Flamme ein, übrig blieb eine Kochstelle. Dafür hat der Califonia Ocean einen 230-Volt-Anschluss für eine externe Kochstelle.

Fazit