Porsche 911 Safari-Umbau: Scharfer Elfer steht zum Verkauf

Porsche 911 Safari-Umbau
Scharfer Elfer steht zum Verkauf

ArtikeldatumVeröffentlicht am 30.12.2025
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Eigentlich könnte man meinen, das Thema Safari-Umbau für alte 911er wäre nach dem Boom der vergangenen Jahre auserzählt. Aber immer wieder tauchen neue Exemplare auf, die echte Hingucker sind. So wie dieser 911 3.0 SC von 1980, der in Finnland zum Verkauf steht. Erstmals zugelassen wurde der Wagen auf Hawaii, später gelangte er nach Schweden und schließlich nach Finnland, wo er laut Vorbesitzer in sehr schlechtem Zustand übernommen wurde. Statt einer Restaurierung auf Basis des Serienautos entschieden sich die neuen Eigentümer für einen Neuaufbau nach historischem Safari-Vorbild.

Historische Vorbilder

Die Bezeichnung Safari knüpft an eine lange Tradition von werksseitig modifizierten Porsche 911 an. Bereits in den 1970er Jahren setzte Porsche speziell vorbereitete 911 bei Langstrecken-Rallyes wie der East African Safari Rally ein. Diese Fahrzeuge erhielten verstärkte Fahrwerke, größere Räder, Unterfahrschutz und Zusatzscheinwerfer, um auf Schotter, Sand und Wellblechpisten bestehen zu können. In jüngerer Zeit griff Porsche dieses Konzept mit dem 911 Dakar wieder auf, einer ab Werk entwickelten Hochbau-Variante des 911 mit Allradantrieb, höhergelegtem Fahrwerk und Offroad-Reifen.

Vor diesem Hintergrund entstand auch der finnische Umbau, der sich in seiner Ausführung eng an die frühen Werksfahrzeuge anlehnt. Die Karosserie wurde vollständig überarbeitet. Alle beschädigten oder korrodierten Blechteile ersetzte man durch neu geformte Stahlbleche, auf glasfaserverstärkte Kunststoffteile wurde bewusst verzichtet. Die verbreiterte und höhergelegte Karosserie ist auf die größeren Räder und die erhöhte Bodenfreiheit abgestimmt. Der Lack in Geminigrau Metallic orientiert sich an zeitgenössischen Farbtönen aus dem Porsche-Programm. Auf dem Dach ist ein Reserverad montiert, davor sitzen drei zusätzliche LED-Leuchten, die den Look als Langstrecken- und Rallye-Fahrzeug unterstreichen.

Kernige Bereifung

Das neue Fahrwerk verwendet Bilstein-Stoßdämpfer und kombiniert längere Federwege mit straffer Dämpfung für den Einsatz auf losem Untergrund. Die zeitgenössischen Fuchs-Felgen tragen Nokia-Rockproof-Reifen in der Dimension 225/75 R16. Für heutige Pkw-Maßstäbe eigentlich eine recht zierliche Dimension, auf dem Safari-Elfer sehen die Gummis aber nicht nur wegen des Profils richtig grob aus.

Der Antrieb bleibt unberührt: Der luftgekühlte 3,0-Liter-Sechszylinder mit 201 PS arbeitet mit dem handgeschalteten Getriebe und klassischem Hinterradantrieb zusammen. Motor und Getriebe wurden vom finnischen Betrieb Kiveriö Customs überholt und mit einer Abgasanlage von Turbo Thomas ergänzt.

Der Innenraum wurde vollständig neu aufgebaut. Statt der serienmäßigen Sitze sind Recaro-Schalensitze mit Vierpunkt-Gurten von TRS montiert. Ein maßgefertigter Überrollbügel ergänzt die Sicherheitsausstattung. Die Verkleidungen und Sitzflächen wurden neu bezogen, wobei schwarzes Leder mit Kontrastnähten kombiniert wird.

Preisgekrönter Umbau

Die Arbeiten führte der finnische Porsche-Spezialist Carace aus. Auf einem nationalen Markentreffen erhielt das Fahrzeug 2022 eine Auszeichnung als Best of Show und People’s Choice. Aktuell wird der 911 Safari über den Händler "Autofabrik" über das Portal elferspot.com in Finnland angeboten. Der Preis liegt bei 129.000 Euro. Das Fahrzeug ist zugelassen, fahrbereit und als gebrauchter, teilweise restaurierter Porsche mit übereinstimmenden Fahrgestell- und Motornummern als "Matching Numbers"-Auto ausgewiesen.

Das Beste zum Schluss: Seit Abschluss des Umbaus hat der Wagen erst rund 1.000 Kilometer zurückgelegt. Die gesamte Laufleistung liegt laut Tacho bei rund 84.000 Kilometer.

Fazit