Schon vor acht Jahren wurden die ersten XC60 dieser Generation ausgeliefert, jetzt gibt’s noch mal eine Produktpflege. Sie umfasst neben neuen Innenraummaterialien und Lackfarben hauptsächlich einen größeren, gut erreichbaren 11,2-Zoll-Touchscreen inklusive des aktuellen Volvo-Infotainments.
Neues Infotainment, Bewährtes für das Wichtigste
Mit dem zügig arbeitenden, inhaltlich umfangreichen System kommt man insgesamt halbwegs ordentlich zurecht, jedenfalls besser als etwa im EX90, da es weniger Funktionen stemmen muss. Im XC60 führt die Einstellung von Assistenz, Klima, Fahrmodi und Kamerasystem zwar auch über den Touchscreen, aber Lenksäule, Spiegeljustierung, Handschuhfach oder Heckdeckel sind mit bewährten Elementen leicht bedienbar.
Wir ziehen nun doppelt am gläsernen Getriebehebel, um die Fahrstufe B zu aktivieren. In ihr wird die Rekuperationsleistung beim Lupfen des Fahrpedals stark erhöht, und je nach Einstellung kommt der SUV darin sogar zum Stehen – eine Besonderheit für einen Plug-in. Zwar verzögert der Einpedalmodus hier weniger kräftig als in E-Autos, aber den Bremspedaleinsatz reduziert er speziell innerorts effektiv.

Der 11,2-Zoll-Touchscreen und der gläserne Getriebehebel mit Rekuperationsstufe B machen den XC60 moderner und alltagstauglicher.
Auch eher unüblich: Die Motoren treiben jeweils eine Achse an. Der 107 kW starke E-Motor sitzt an der Hinterachse, der 310-PS-Turbobenziner übernimmt den Frontantrieb. Im AWD-Programm hält das Hybridsystem stets Strom für den Allradantrieb bereit.
Im Elektromodus geht’s aus dem Stand etwas träge vorwärts, dafür zwischenbeschleunigt der XC60 innerorts recht fix. Zudem reicht der Vortrieb zum Mitschwimmen bis 140 km/h. Und die Klima pustet selbst bei 33 °C Außentemperatur direkt kalte Luft in die Kabine.
Der Stromverbrauch liegt bei 21,6 kWh/100 km, so genügt der Bruttostromvorrat von 18,8 kWh im Test für 80 Kilometer. Anschließend soll der Akku mit 6,4 kW in drei Stunden aufgefüllt sein. In zwei Testläufen lädt er zunächst etwas zügiger, als im Datenblatt steht. Nach 2,5 Stunden knickt die Ladeleistung jedoch ein, sodass auf 100 Prozent 20 Minuten mehr vergehen als vom Hersteller angegeben.

Die Einbaulage der Steckdose vorne links am Volvo zeigt sich für Ladesäulen am Straßenrand eher ungünstig.
Gelungenes Hybridsystem
Im Hybridbetrieb wechselt der XC60 überwiegend ruckarm zwischen den Antriebsmodi – ruppig wird’s gerne mal, wenn sich der Vierzylinder bei stärkerem Druck aufs Gaspedal arg energisch zuschaltet. Als Tandem machen die Maschinen immer ordentlich Dampf, allerdings ist Volvo-typisch bei 180 km/h Schluss.
Schon ab Richtgeschwindigkeit rücken die Windgeräusche etwas in den Vordergrund – sie sind zwar nicht laut, aber auffällig, weil andere Geräusche nur stark gedämmt in den Innenraum tönen. Das luftgefederte Fahrwerk etwa hört man nur dumpf in der Kabine – selbst dann, wenn es Flickenteppiche auf den Straßen ohne große Karosseriebewegungen ziemlich geschmeidig verarbeitet.

Im Hybridbetrieb arbeitet der XC60 meist sanft, setzt den Vierzylinder bei starker Beschleunigung aber energisch ein.
Trotz des gebotenen Komforts kommt der 2,2-Tonner wankarm und fahrstabil durch schärfer gefahrene Landstraßenkurven. Sportlich wirkt er trotzdem nicht, zudem überträgt die sonst unauffällige Lenkung kaum Rückmeldung. Damit bewahrt der XC60 seinen Charakter. Er bleibt ein echter Volvo – und eine interessante Alternative zu Mercedes GLC und Co.
Fazit
| Volvo XC60 T8 Plug in AWD Ultra Bright | |
| Außenmaße | 4708 x 1902 x 1655 mm |
| Kofferraumvolumen | 468 bis 1395 l |
| Hubraum / Motor | 1969 cm³ / 4-Zylinder |
| Leistung | 228 kW / 310 PS bei 6000 U/min |
| Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
| 0-100 km/h | 5,2 s |
| Verbrauch | 2,9 kWh/100 km |
| Testverbrauch | 8,5 kWh/100 km |







