Ford Maverick 300T: Neue Topversion mit Mustang-Power

Ford Maverick 300T auf der SEMA
Neue Maverick-Topversion mit Mustang-Power

ArtikeldatumVeröffentlicht am 06.11.2025
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Als Ford gegen Jahresende 2021 in Nordamerika den Maverick auf den Markt brachte, traf der Autohersteller offenbar einen Nerv. Die Kundschaft reißt der Marke den kompakten Pick-up seitdem aus den Händen – was auch daran liegt, dass er in seiner Klasse weitgehend allein auf weiter Flur ist. Weder Ram, die Pick-up-Marke des europäisch-amerikanischen Stellantis-Konzerns, noch General Motors haben aktuell ein vergleichbares Modell im Portfolio. Und der Hyundai Santa Cruz, der dem Maverick konzeptionell am nächsten kommt, kann dem Ford-Modell bei den Absatzzahlen nicht annähernd das Wasser reichen.

Mustang spendiert seinen Turbolader

Bei allem Erfolg zeigt sich Ford weiterhin bemüht, seinen kleinen Pick-up für potenzielle Käuferinnen und Käufer interessant zu halten. Und das soll auf typische US-Art gelingen. Bei der gerade gestarteten SEMA, der weltweit wichtigsten Tuning-Show, die noch bis zum 8. November in Las Vegas stattfindet, stellen die Amerikaner ein neues Topmodell des Maverick vor. Der 300T verfügt über einen getunten Motor und allerlei weitere Optimierungen, die den Kompakt-Pick-up vielleicht nicht praktischer, aber sicher stärker und dynamischer machen.

Um den Maverick künftig mit deutlich mehr Power anbieten zu können, hilft die eigene Sportwagen-Ikone Ford Mustang nach. Deren Basismodell mit aufgeladenem Vierzylindermotor spendiert nämlich den Turbolader für den 300T. Dadurch erhält der bekannte Zweiliter-Benziner des Maverick ein größeres Verdichterrad (59 statt 53 Millimeter). Doch dabei bleibt es nicht. Der neue Ladeluftkühler des Zulieferers Mishimoto ist ebenfalls größer als das Standard-Pendant. Das soll die Temperatur der Ladeluft um etwa 40 und den Druckabfall um ungefähr 20 Prozent reduzieren.

Deutliches Leistungs- und Drehmoment-Plus

Und natürlich die Leistung deutlich erhöhen. Finale Daten nennt Ford für den Maverick 300T bislang nicht, doch die Amerikaner gehen von einer Leistung von rund 304 PS und einem maximalen Drehmoment von 430 Newtonmetern aus. Das ist zwar etwas weniger als beim Mustang Ecoboost, bei dem nach US-Spezifikation 319 PS und höchstens 475 Newtonmeter im Datenblatt stehen. Doch dessen Vierzylindermotor verfügt ja auch über 2,3 Liter Hubraum. Und der Kraftzuwachs im Vergleich zum Standard-Maverick mit Zweiliter-Benziner fällt mit jeweils über 50 PS und Newtonmetern durchaus üppig aus. Zumal Ford verspricht, dass die 300T-Konfiguration die Abgasvorschriften in allen 50 US-Bundesstaaten erfüllen wird.

Allein bei dem neuen Turbolader bleibt es freilich nicht. Die Pro-Cal-Motorelektronik aus dem Katalog der hauseigenen Sportdivision Ford Performance stimmt die neuen Komponenten passend auf den bekannten Motor ab. Eine Borla-Abgasanlage ab Kat, deren beide Endrohre seitlich hinter dem linken Hinterrad unter der Ladefläche hervortreten, runden die Änderungen am Antrieb ab.

Fahrwerks- und Design-Upgrade

Das heißt natürlich nicht, dass der Ford Maverick 300T auf diese Modifikationen beschränkt bleibt. Das rundum überarbeitete Fahrwerk senken Tieferlegungsfedern vorn um 10 und hinten um 30 Millimeter ab. Ergänzend ziehen hinten neue Stoßdämpfer mit erhöhter Zug- und Druckstufe sowie ein verstärkter Stabilisator ein. In den Radhäusern rotieren 20-Zoll-Räder vom Mustang Mach-E, die beim SEMA-Showcar mit Michelin-Reifen ummantelt sind. Das spätere Serienauto wird jedoch mit Reifen des Typs Pirelli P-Zero Elect in der Dimension 245/45 R20 ausgerüstet.

Der Maverick 300T stellt seine gewonnene Kraft selbstverständlich optisch zur Schau. Die Ford-Designer verpassen ihm einen anderen Frontspoiler und ein Grafik-Paket, das aus speziellen Aufklebern auf der Motorhaube und im Schwellerbereich, Ford-Performance-Luftauslässen in den Kotflügeln sowie -Schriftzügen am Kühlergrill und dunklen verchromten Radmuttern besteht. Wer das Bronze-Paket ordert, erhält zusätzlich einen bronzefarbenen Maverick-Schriftzug auf der hinteren Ladebordwand. Innen gibt es Fußmatten mit Ford-Performance-Schriftzug.

Nur mit Allradantrieb kombinierbar

Wann genau im kommenden Jahr Ford das 300T-Paket für die Maverick-Ausstattungslinien XL, XLT und Lariat einführen wird, bleibt bislang unklar. Gleiches gilt für dessen Preis. Fest steht dagegen, dass es sich ausschließlich mit dem optionalen Allradantrieb kombinieren lassen wird. Zudem empfiehlt der Hersteller obendrein, das 4K-Anhängerpaket zu buchen, da dieses eine optimierte Getriebekühlung beinhaltet.

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