Die Gläserne Manufaktur in Dresden gilt als kleinstes Produktionswerk im Unternehmen. Rund 250 Mitarbeiter fertigen dort den VW ID.3. Dessen Produktion endet in Dresden allerdings in wenigen Tagen. Die Fertigung dort ist offenbar nicht rentabel.
Forschen statt fertigen
Auf einem Teil der Fläche des bisherigen Dresdener Standorts soll ein Innovationscampus entstehen. Geforscht werden soll auf den Themenfeldern Künstliche Intelligenz, Robotik, Mikroelektronik und Chip-Design. Eine entsprechende Vereinbarung hat VW bereits mit der TU Dresden und dem Freistaat Sachsen unterzeichnet. Insgesamt wollen die Partner in den kommenden sieben Jahren mehr als 50 Millionen Euro investieren. Darüber hinaus bleibt die Manufaktur als Auslieferungs- und Forschungsstandort sowie Erlebniswelt von Volkswagen erhalten. Nach der Autostadt in Wolfsburg ist die Gläserne Manufaktur in Dresden der zweitgrößte Auslieferungsstandort für Volkswagen in Deutschland. Allein in diesem Jahr werden dort mit den Handelspartnern rund 3.500 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert.
Aktuell arbeiten knapp 250 Beschäftigte für VW in Dresden. 60 von ihnen wissen nicht, was nach dem Ende der Fahrzeugproduktion ihre Tätigkeit sein wird, 155 Mitarbeiter sollen nach dem angekündigten Stellenabbau weiter in der Gläsernen Manufaktur beschäftigt werden.
Im Stammwerk hingegen ist laut Handelsblatt die Nachfrage nach den dort gebauten Verbrennermodellen (Golf, Tiguan, Tayron) weiterhin hoch. Außerdem enden dort für 280 Leiharbeiter die Verträge. Betriebsratschefin Daniela Cavallo betonte am Donnerstag in Dresden, dass niemand gezwungen werde, das Unternehmen zu verlassen, da für die Belegschaft in Dresden wie an den anderen VW-Standorten eine Beschäftigungssicherung bis 2030 gilt. Jeglicher Stellenabbau müsse sozialverträglich über Altersteilzeit oder Aufhebungsverträge laufen. Beschäftigte in Dresden könnten zudem nach Zwickau, Chemnitz oder an andere Standorte wechseln. Mitarbeitern, die aus Dresden ins Stammwerk nach Wolfsburg wechseln, bietet VW eine Prämie von 30.000 Euro an. Das hört sich nach viel Geld an; aber zwischen Dresden und Wolfsburg liegen 300 Kilometer oder gut drei Stunden Auto- bzw. rund vier Stunden Zugfahrt. Ohne Umzug ist der Arbeitsplatzwechsel schwer darstellbar. Hinzu kommt: Wolfsburg gilt als wenig attraktive Stadt, während Dresden seiner Lage an der Elbe und zahlreicher Baudenkmäler sowie Museen wegen auch als Elbflorenz bezeichnet wird.












