Neue Elektroauto-Förderung: Haben die Briten eine Mogelpackung bekommen?

Neue Elektroauto-Förderung
Haben die Briten eine Mogelpackung bekommen?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 15.08.2025
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Elektroautoförderung UK Großbritannien
Foto: Getty Images/ams

Britische Autokäufer können seit Juli 2025 auf eine kräftige Finanzspritze hoffen, wenn sie ein neues Elektroauto kaufen. Mit bis zu 3.750 Pfund, umgerechnet aktuell rund 4.360 Euro, will die Regierung den Neuerwerb sponsern. Doch die Regelung ist hochkompliziert und bürokratisch, in diesem Beitrag haben wir sie detailliert beschrieben. Wie sich rund einen Monat nach Einführung der neuen Förderprämie herausstellt, ist bislang kein einziges Elektroauto auf dem dortigen Markt für den vollen Zuschuss qualifiziert. Nur 19 Modelle bislang erfüllen die Vorgaben, um wenigstens die reduzierte Prämie von 1.500 Pfund, rund 1.750 Euro, zu erhalten.

Kein Modell erfüllt alle Kriterien

Bis Anfang August 2025 wurden erste Modelle genehmigt: zunächst mehrere Citroën, gefolgt von weiteren Modellen der Marken Renault, Nissan und Vauxhall (Opel). Sie alle erhalten den 1.750-Euro-Nachlass. Das britische Magazin Auto Express listet die Modelle auf, darunter sind Exoten wie der Alpine A290, aber auch die komplette Elektro-Flotte von Vauxhall/Opel. Neben einer Preis-Obergrenze wird für die Förderprämie unter anderem berücksichtigt, wo die Autos gebaut werden (Vorteil für Mini, Nissan und Vauxhall mit Werken auf der Insel), aber auch eine Verpflichtung des Herstellers zu Klimazielen oder die Herkunft der Antriebsbatterien. Marken wie Tesla, BMW, Audi und viele chinesische Hersteller sind aufgrund ihrer Herstellungsbedingungen und/oder der Fahrzeugpreise in der Regel ausgeschlossen.

Zu den Modellen, die bereits jetzt aus der Förderung fallen, gehören beliebte Kompakt-Stromer wie der Fiat Grande Panda, der Kia EV3 oder der Hyundai Inster. Parallel zur staatlichen Förderung reagieren derweil zahlreiche Hersteller und senken ihre Preise eigenständig. Marken wie Fiat, Hyundai, MG, Volkswagen, Skoda, Cupra oder Alfa Romeo bieten Vergünstigungen an, teils in Höhe des ECG-Nachlasses. Kia erhöhte beispielsweise den Nachlass auf einige Modelle auf die Höhe der maximalen Förderprämie.

Kunden profitieren trotzdem

Das ist immerhin im Vergleich zur ehemaligen deutschen Förderung für E-Autos ein Vorteil für die Kunden. Denn seinerzeit hatten die Hersteller in Deutschland mehr oder minder unverblümt die Preislisten so nach oben angepasst, dass ihr zu bezahlender Eigenanteil am "Umweltbonus" abgedeckt war.

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