Bollinger Motors bietet skalierbare E-Truck-Fahrgestelle in verschiedenen Klassen an. Gefertigt werden diese bei Roush Industries.
Bollinger Motors bietet skalierbare E-Truck-Fahrgestelle in verschiedenen Klassen an. Gefertigt werden diese bei Roush Industries.
Seinen Elektro-SUV B1 und den Elektro-Pickup B2 hat der US-Elektroautobauer Bollinger Motors auf unbefristete Zeit verschoben. Dafür wollen die Amerikaner in Sachen Elektro-Plattformen Gas geben. Dazu hat Bollinger seine skalierbare 700-Volt-Elektro-Plattform zu Basismodulen für verschiedene Lkw-Klassen weiterentwickelt. Bollinger bedient dabei die Klassen 3 bis 6 und deckt so zulässige Gesamtgewichte von knapp 4,5 bis 11,8 Tonnen ab.
Die Bollinger-Fahrgestelle werden in verschiedenen Radständen sowie mit angepasster Motor- und Batteriebestückung offeriert, sodass nahezu jeder Kundenwunsch und jeder mögliche Aufbau realisierbar ist. Zum Fahrwerkspaket gehört auch eine skalierbare Sicherheitsausstattung, die unter anderem ein Notbremssystem mit Fußgängererkennung, eine Rückfahrkamera, eine Tot-Winkel-Überwachung, einen adaptiven Tempomat und einen Spurhalteassistenten umfasst.
Die Bollinger-Plattform kommt in der Basis-Konfiguration mit einem 120 kWh großen Batteriepaket und zwei Motoren – einer vorn und einer hinten. Der daraus resultierende Allradantrieb greift auf 623 PS und maximal 906 Newtonmeter zurück. Auf Wunsch lässt sich der Antrieb auf die vordere oder die hintere Achse beschränken. Die Reichweite der 120 kWh-Version gibt Bollinger mit 322 Kilometern an. Die Reichweite schrumpft selbstverständlich mit zunehmendem Gewicht etwaiger Aufbauten und ist abhängig von deren aerodynamischen Eigenschaften.
Auf Komfort muss der Fahrer des zusammengestellten Bollingers nicht verzichten. So stehen ABS, Traktions- und Stabilitätskontrolle sowie eine hydraulische Servolenkung und das hydropneumatische, sich selbst im Gleichgewicht haltende Fahrwerk mit Einzelradaufhängung zur Verfügung. Gleiches gilt für die Leistungselektronik und -überwachung, das Thermo-Management und den On-Board-Charger.
Gebaut werden die Bollinger-E-Truck-Fahrwerke bei Fertigungspartner Roush Industries in Livonia, Michigan, nur knapp 30 Kilometer vom Bollinger-Hauptquartier entfernt. Roush hat Bollinger auch schon bei der Entwicklung der Plattformen unterstützt.
Mit den eigenen SUV- und Pickup-Modellen wird es bei Bollinger auf absehbare Zeit wohl nichts, dafür will man seine Elektroplattformen im Leicht-Lkw-Markt an den Start bringen. Vier Chassisgrößen für zulässige Gesamtgewichte von 4,5 bis fast 12 Tonnen sind im Angebot. Einen Fertigungspartner hat man auch schon. Jetzt fehlt nur noch reichlich Kundschaft.