Hört man sich im Fahrerlager um, könnte man fast das Gefühl bekommen, dass Max Verstappen nicht mit 12 Punkten Rückstand, sondern mit 12 Punkten Vorsprung nach Abu Dhabi gereist ist. Viele Experten würden ihr Geld auf den Niederländer setzen, obwohl es für den Titelgewinn nicht nur einen Sieg, sondern auch noch Hilfe von den beiden McLaren-Piloten braucht.
Dank des Last-Minute-Überholmanövers gegen Kimi Antonelli in Katar reicht Lando Norris ein dritter Platz zum ersten WM-Pokal. McLaren-Boss Zak Brown hat bereits angekündigt, dass sich Oscar Piastri zur Not zurückfallen lassen muss, damit der eigene Teamkollege aufrücken kann. Theoretisch müssen also zwei Fahrer aus anderen Teams vor Norris, aber hinter Verstappen landen.
Bei einem normalen Rennverlauf klingt das eher unwahrscheinlich. Aber in der Formel 1 muss man bekanntlich mit allem rechnen – vor allem, wenn Max Verstappen involviert ist. Unvergessen ist noch das Drama-Finale aus dem Jahr 2021, als eine späte Safety-Car-Phase und ein fragwürdiges Restart-Prozedere der Rennleitung alles auf den Kopf gestellt hatte.

Die Statistik spricht klar dafür, dass Lando Norris den ersten WM-Titel einfährt.
Nur die F1-Historie spricht gegen Norris
Der Blick in die Formel-1-Vergangenheit spricht kurioserweise klar gegen Norris. Bei den letzten fünf WM-Entscheidungen, bei denen im Finale noch drei Fahrer eine mathematische Chance auf den Titel hatten, gewann nicht ein einziges Mal der Pilot, der als WM-Spitzenreiter angereist war. In den letzten beiden Fällen, 2010 und 2007, staubte am Ende sogar der lachende Dritte den WM-Pokal ab – Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen.
Mehr Mut machen dürfte Norris die einfache Statistik-Kalkulation. Es gibt insgesamt 6.840 verschiedene Kombinationen, wo sich die drei WM-Konkurrenten am Ende im Feld platzieren könnten. 82,70 Prozent dieser Kombinationen würden ergeben, dass Norris die Fahrerwertung auf dem ersten Platz abschließt. Für Max Verstappen spuckt der Computer eine statistische Wahrscheinlichkeit von 10,69 Prozent aus. Auf Oscar Piastri entfallen nur 6,52 Prozent.
Befragt man die künstliche Intelligenz, können noch mehr Faktoren einberechnet werden, wie zum Beispiel die aktuelle Formkurve. Bei der Befragung von ChatGPT wurden 200.000 Simulationen von möglichen Rennverläufen durchgeführt. Nach reiflicher Bedenkzeit kam die künstliche Intelligenz zu dem Ergebnis, dass die WM-Wahrscheinlichkeit für Norris bei 64,9 Prozent liegt. Verstappen steht bei 27,3 Prozent – also deutlich höher als bei der reinen Statistik. Piastri ist mit 7,7 Prozent auch bei der KI klarer Außenseiter.

Oscar Piastri braucht ein kleines Wunder, wenn er seine beiden WM-Rivalen noch überholen will.
Verstappen-Wette nur für Zocker
Zuletzt haben wir auch noch bei den Buchmachern nachgeschaut, wie die aktuellen Quoten aussehen. Auf den ersten Blick wird klar: Reich wird man nicht, wenn man auf Norris setzt. Für einen Euro Einsatz, bekommt man im Erfolgsfall nur 25 Cent Gewinn. Wettet man auf Verstappen kann man seinen Einsatz bei einigen Anbietern immerhin fast verdreifachen, sollte der Niederländer das Wunder möglich machen.
Ein Piastri-Tipp ist nur etwas für richtige Zocker. 10 Euro bekommt man im Fall der Fälle raus, wenn man einen Euro eingesetzt hat. Nach den Brown-Aussagen sind die Quoten für den Australier noch einmal in die Höhe gestiegen. Ihm hilft wohl nur ein Ausfall beider Rivalen. Das gab es in 151 Rennen, in denen Verstappen und Norris gemeinsam am Start standen, übrigens nur ein einziges Mal – beim GP Belgien 2019. Da kann man also auch gleich Lotto spielen.












