In Katar ist die Formel-1-Saison 2025 am Freitag (28.11.) auf die Zielgerade eingebogen. Durch das Sprint-Format geht es beim vorletzten Rennwochenende auf dem Wüstenkurs Schlag auf Schlag. Zum Auftakt stand die einzige einstündige Trainingssession auf dem Programm. Für die Ingenieure und Fahrer blieben nur 60 Minuten, um sich auf die anspruchsvolle Strecke mit ihren vielen Highspeed-Kurven einzustellen.
Erschwerend kam hinzu, dass Pirelli dieses Jahr ein festes Limit für die Nutzung der Reifen eingeführt hat. Mehr als 25 Runden durfte keiner mit dem ersten Satz des Wochenendes drehen. Alle entschieden sich dafür, den harten Gummi für die Akklimatisierung zu wählen. Am Ende der Session opferten die Fahrer dann noch einen Soft-Pneu, um sich auf die anschließende Sprint-Qualifikation einzuschießen.
Die spannende WM-Ausgangslage sorgte für zusätzliche Würze. Der Fokus der Beobachter lag natürlich vor allem auf den drei Titelkandidaten Lando Norris, Oscar Piastri und Max Verstappen. Nach der Disqualifikation von Las Vegas stellte sich die Frage, ob die McLaren-Ingenieure etwas am Setup herumgetüftelt haben und wie sich die Maßnahmen auf die Pace auswirken.
McLaren erst auf Softs schnell
Sollte sich bei der Abstimmung tatsächlich etwas Grundlegendes geändert haben, dann schien es das Auto zumindest nicht auf Anhieb schneller zu machen. Auf den harten Reifen hatten Norris und Piastri zunächst Probleme, ihre Papaya-Renner auf der Ideallinie zu halten. Erst nach dem Wechsel auf die Softs ging plötzlich die Post ab.
Dank einer ordentlichen Steigerung konnten sich beide am Ende ganz nach vorne im Klassement schieben. Piastri spulte die 5,419 Kilometer lange Strecke beim zweiten Anlauf mit den weichen Reifen in 1.20,924 Minuten ab. Norris hatte mit einem starken ersten Versuch vorgelegt. Am Ende fehlten dem WM-Spitzenreiter aber 58 Tausendstel auf den Teamkollegen.
Verstappen erlebte einen holprigen Start in das Katar-Wochenende. Der Niederländer schimpfte immer wieder über Funk in Richtung Kommandostand. Erst war es die Lenkung, die sich komisch anfühlte. Dann waren es die Dämpfer-Einstellungen, die das Auto zum Hüpfen brachten. Und auch die Lade-Strategie des Hybrid-Systems passte noch nicht. Bei der Zeitenjagd am Ende der Session reichte es nur zur sechsten Position, fast sechs Zehntel hinter der Piastri-Marke.

Die Ferrari-Erlösung scheint es auch in Katar nicht zu geben.
Ferrari fährt weit hinterher
Der erste McLaren-Verfolger hieß Fernando Alonso. Vor den Augen des neuen Teamchefs Adrian Newey reihte sich der Spanier mit knapp vier Zehnteln Rückstand auf dem dritten Rang ein. Zu viel Hoffnung sollten sich die Aston-Martin-Fans aber nicht machen. Die grünen Rennwagen waren dieses Jahr schon häufig mit guten Trainingszeiten aufgefallen, die danach in den Quali-Sessions aber nicht bestätigt werden konnten.
Auch die viertschnellste Runde von Carlos Sainz ist mit Vorsicht zu genießen. Eigentlich passt der flüssige Wüstenkurs nicht ins Beuteschema des Williams. Ebenfalls noch vor Verstappen auf Rang fünf fand sich Isack Hadjar wieder. Den Red-Bull-Junior muss man damit wieder für die Punktevergabe auf der Rechnung haben. Bei Teamkollege Liam Lawson lief dagegen nicht viel zusammen. Ohne Gefühl für die richtige Balance landete der Neuseeländer auf P19.
Auch bei Ferrari fehlte es noch an allen Ecken und Enden. Charles Leclerc beschwerte sich mehrmals über die Einstellungen der Servolenkung, die ihm nicht die gewünschte Rückmeldung gab. Hinter Alex Albon im zweiten Williams blieb der Scuderia-Speerspitze nur der achte Rang. Teamkollege Lewis Hamilton geriet mehrfach neben die Strecke. Der Rekordsieger verlor das interne Duell mal wieder und wurde am Ende auf P12 gelistet.

George Russell führte das Klassement auf den harten Reifen lange an. Bei der Zeitenjagd auf Softs fiel er dann zurück.
Russell vom Verkehr gebremst
Den schnellsten Mercedes fand man auch nur auf der zehnten Position wieder. Kimi Antonelli wies dabei schon fast acht Zehntel Rückstand auf. Bei George Russell hatte man das Gefühl, dass deutlich mehr drin gewesen wäre. Doch der Brite wurde auf seiner schnellen Runde vom Verkehr eingebremst. Er landete nur auf der 14. Position.
Nico Hülkenberg verpasste die Top-Ten-Plätze knapp. Auf Rang elf führte der Rheinländer die zweite Tabellenhälfte an. Will er im Sprint um eine der ersten acht Positionen kämpfen, für die es Punkte gibt, muss er noch etwas an Pace zulegen. Der Kampf um die besten Startplätze für das Minirennen startet um 18.30 Uhr deutscher Zeit.












