Sainz-Strafe: Williams legt Einspruch ein, Sainz fordert Rücknahme der Strafe

Sainz fordert Rücknahme von Strafe
Williams legt Einspruch gegen Sainz-Strafe ein

GP Italien 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 04.09.2025
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Der Grand Prix der Niederlande ist noch nicht zu Ende, obwohl der 15. WM-Lauf schon vor vier Tagen abgewinkt wurde. Das Ergebnis steht, nicht aber die Strafe für Carlos Sainz. Der hatte für eine Kollision mit Liam Lawson in der Tarzan-Kurve eine Zehnsekunden Zeitstrafe kassiert und obendrein zwei Strafpunkte hinnehmen müssen.

Williams hat drei Tage vor dem GP Italien bekanntgegeben, dass man die Strafe anfechten will. "Wir bestätigen, dass wir bei der FIA einen Antrag auf Überprüfung der Strafe für Carlos in Zandvoort gestellt haben. Es ist wichtig für uns, zu verstehen, wie wir in Zukunft Rennen fahren können, und wir hoffen auf ein positives Ergebnis."

An der Zehnsekunden-Strafe ist nicht mehr zu rütteln. Würde man Sainz zehn Sekunden von der Gesamtzeit abziehen, wäre er auf Platz 6 gelandet. Doch da würden die anderen Teams protestieren. Man kann einem Fahrer nicht einfach so Zeit gutschrieben, weil keiner sagen kann, wie sich sein Rennen ohne Zeitstrafe entwickelt hätte. Die Rücknahme der Strafpunkte ist jedoch möglich.

Sainz spricht mit Sportkommissaren

Calos Sainz hatte sich auch vier Tage nach dem Rennen in Zandvoort nur mäßig beruhigt. Er bestand darauf, dass der Fall neu aufgerollt wird. Umso mehr, als ihm die Sportkommissare von Zandvoort eine Audienz gewährten. "Ich hatte nach dem Rennen die Gelegenheit, 15 Minuten lang mit den Sportkommissare zu sprechen", bestätigt der Williams-Pilot.

Sainz fährt fort: "Als sie alle Beweise hatten, erkannten sie, dass die getroffene Entscheidung wahrscheinlich nicht die beste war. Jetzt versuchen wir, genügend Beweise zu finden, um das Ergebnis der Strafe zu ändern, denn ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es eine Fehlentscheidung war."

Der Spanier zieht daraus die Schlussfolgerung: "In bestimmten Fällen ist es besser, sich mehr Zeit zu einer genaueren Überprüfung zu geben, indem man die Entscheidung bei strittigen Szenen erst nach dem Rennen trifft. Dann ist die Zeit vorhanden, die Sache erneut zu analysieren, aufzurollen und zu ändern. Wenn man einfach die Regeln im Regelbuch anwendet, kann man verstehen, warum sie mich bestrafen wollten. Sobald man die Onboard-Aufnahmen studiert und ins Detail geht, wird klar, warum ich nie eine Strafe hätte bekommen dürfen."

Schiedsrichter hatten viele Entscheidungen zu treffen

Gleichzeitig nimmt Sainz die Schiedsrichter in Schutz. "Sie hatten im Rückblick einen sehr schwierigen Sonntag. Aufgrund der vielen Ereignisse im Rennen war es für sie schwierig, kurzfristig immer die richtige Entscheidung zu treffen." Der vierfache GP-Sieger nahm aber auch etwas Fahrt aus seinen Schimpftiraden aus dem Cockpit, unmittelbar nachdem ihn das Team über die Strafe informiert hatte. "Ich versuche immer meine Emotionen so gut wie möglich zu kontrollieren. Aber es gibt Momente, in denen es sehr schwierig ist."

Die Entscheidung war überstürzt

Sainz wünscht sich deshalb permanente Sportkommissare, betont aber dass dies seine persönliche Meinung sei und nicht die der Fahrergewerkschaft GPDA. "Das Reglement ist unglaublich komplex. Es wäre sehr hilfreich, wenn immer dieselben Leute es beurteilen und anwenden würden, denn dann wüsste man, womit man es zu tun hat. In meinem Fall in Zandvoort war die Entscheidung überstürzt."

Bei Hamilton zu lange Entscheidungsfindung

Das trifft laut Sainz aber nicht auf alle Fälle zu. "Bei Lewis galt das Gegenteil. Da hat der Entscheidungsprozess zu lange gedauert, und er muss nun in Monza eine Strafe hinnehmen, obwohl er hier nichts falsch gemacht hat. Es wäre während des Rennens in Zandvoort eine halbe Stunde Zeit gewesen, um ihm eine Strafe für seinen Verstoß zu geben."

Die beiden so unterschiedlichen Vorfälle zeigen, wie schwer es die Sportkommissare haben, alles unter einen Hut zu bringen. "Es gibt immer Verbesserungsbedarf. Deshalb ist eine Zusammenarbeit zwischen Fahrern, FIA und GPDA erforderlich, um bessere Lösungen zu finden. Zandvoort hat gezeigt, warum wir für diesen schwierigen Sport noch nicht auf dem richtigen Niveau sind."

Fazit