Jaguar Land Rover-Finanzchef Adrian Mardell hatte die neue Modellvariante des britischen Offroaders bereits bestätigt. Man habe damit bestimmte Märkte im Blick. Jetzt wurde der Defender 130 in Patentzeichnungen enthüllt. Außerdem testen die Briten den langen Defender mit V8-Motor auf dem Nürburgring.
Den neuen Land Rover Defender gibt es aktuell in zwei Darreichungsformen: Die kurze Variante, der zweitürige Defender 90, verfügt über einen Radstand von 2,59 Meter und über eine Gesamtlänge von 4,58 Meter (mit an der Hecktür angebrachtem Ersatzrad). Beim 110er mit vier Türen wachsen die Dimensionen auf 3,02 beziehungsweise 5,02 Meter. Spekuliert wird zudem über einen Baby-Landy, einen kürzeren Defender 80 mit Frontantrieb.
"Nordamerika, China, Naher Osten"
Während es sich bei diesem Derivat jedoch nur um Gerüchte handelt, steht ein neues Modell am anderen Ende des Größenspektrums bereits fest: Wie Adrian Mardell dem Fachblatt "Automotive News Europe" bereits im August 2021 bestätigte, wird es einen Land Rover Defender 130 geben. Der Finanzchef der Markengruppe Jaguar Land Rover hat dabei bestimmte Märkte im Blick: "Der Defender 130 wird perfekt nach Nordamerika, China und auch in den Nahen Osten passen, wo wir dieses Potenzial bisher noch liegenlassen."
Hans-Dieter Seufert
5,02 Meter Außenlänge bei 3,02 Meter Randstand sind bisher das Maximum beim neuen Land Rover Defender.
Da der Radstand im Vergleich zum Defender 110 gleich bleiben soll, kommt das Längenwachstum um gut 35 Zentimeter allein dem Gepäckraum zugute. Vor allem, wenn die dritte Sitzreihe zum Personentransport genutzt wird. Diese Möglichkeit bietet der 110er zwar auch schon; in dieser Sitzkonfiguration schrumpft das Gepäckabteil jedoch von 743 auf 160 Liter. Zu wenig im Vergleich beispielsweise zu den bekannten Fullsize-SUV aus US-Produktion, die auch als Siebensitzer gut nutzbare Kofferräume bieten.
Land Rover
Der Defender 130 legt beim hinteren Überhang zu.
V8-Defender mit 525 PS
Der neue XXL-Defender soll im Jahresverlauf 2022 in Produktion gehen. Unwahrscheinlich ist jedoch, dass der Land Rover Defender 130 auch in Kontinentaleuropa auf den Markt kommt. Wie der Land Rover Defender 130 aussehen wird, zeigen jetzt veröffentlichte Patentzeichnungen zur Designanmeldung. Und die zeigen keine Überraschungen. Der 130er verfügt eben über einen längeren hinteren Überhang. Ansonsten bleibt die Linienführung des Defender komplett unverändert erhalten.
Motorseitig bedient sich der große Defender bei seinen kleineren Brüdern. Auch der V8-Motor hält Einzug in den Offroader, der mit dem Brachial-Aggregat aktuell auf dem Nürburgring getestet wird. Unter der Haube arbeitet der vom Range Rover Sport bekannte Achtzylinder mit Kompressor und fünf Litern Hubraum, der intern auf den Namen "AJ" hört. Die Leistung dürfte auch im 130er bei 525 PS und 625 Nm liegen – ebenso wie die Top-Speed von 240 km/h. Wenngleich der Defender 90 in 5,2 Sekunden auf 100 km/h sprintet und der 110er sich 0,2 Sekunden mehr genehmigt, lässt sich erahnen, in welchem Bereich die Zeit für den Defender 130 V8 liegen könnte.
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Fazit
Ein inklusive Heck-Ersatzrad fast 5,40 Meter langer Defender wäre wohl tatsächlich etwas überdimensioniert für die Straßen Deutschlands, Frankreichs oder Italiens. In die von Adrian Mardell angesprochenen Märkte würde der 130er freilich bestens passen. Dort ist die Nachfrage nach siebensitzigen SUV mit gleichzeitig üppig bemessenem Kofferraum ungleich größer als hierzulande.