McLaren hat drei neue Modellnamen beim britischen Patentamt eintragen lassen. Kommende Sportwagen könnten Solus, Aeron und Aonic heißen.
McLaren hat drei neue Modellnamen beim britischen Patentamt eintragen lassen. Kommende Sportwagen könnten Solus, Aeron und Aonic heißen.
McLaren hat in den letzten Jahren einige Sportwagen inklusive diverser Derivate auf den Markt gebracht. Sieben unterschiedliche Modelle bietet der britische Hersteller aktuell an, zwei davon zusätzlich als Spider, den Senna außerdem in der extremen GTR-Variante. Das Angebot teilt McLaren in drei Kategorien ein: GT, Supercars und Ultimate. Das jüngste Familienmitglied hört auf den Namen Artura, trägt einen 680 PS starken Hybridantriebsstrang unter dem Leichtbau-Kleid und hat Mitte 2021 das Licht der Welt erblickt. Jüngste Eintragungen beim britischen Patentamt lassen vermuten, dass McLaren nun gedenkt, das Portfolio auf glatte zehn Autos aufzurunden.
Der Hersteller hat sich die Modellbezeichnungen Solus, Aeron und Aonic schützen lassen. Was genau es damit auf sich hat, bleibt vorerst allerdings Gegenstand von Spekulationen – und genau denen geben wir uns jetzt hin. Der Begriff "Solus" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "allein, einzig oder einsam". Das wiederum legt den Schluss nahe, dass es sich bei dem geplanten Modell um einen Gegenpol zum dreisitzigen F1-Nachfolger Speedtail handeln könnte; nämlich um ein Fahrzeug, das lediglich Platz für einen Fahrer, nicht aber für Passagiere bietet.
Schwieriger wird es da schon mit der Bezeichnung "Aeron". Das könnte nämlich ein Fluss in Wales, ein Design-Klassiker unter den Bürostühlen von Herman Miller oder der keltische Gott des Kampfes sein. Aeration beschreibt allerdings auch den Vorgang der Mischung, Verwirbelung oder Auflösung von Luft in Flüssigkeit und nicht zuletzt steckt "Aeron" auch in "Aeronautik", also dem Fachbegriff für die Luftfahrt. Dass McLaren gedenkt, ein Flugauto an den Start zu bringen, wäre der Spekulation dann vermutlich doch zu viel. Naheliegender ist, dass bei dem Fahrzeug ein besonderes Augenmerk auf die Aerodynamik gelegt wird und dabei eventuell Erkenntnisse aus der Luftfahrt genutzt werden. Dass sich die Briten gut auf Aerodynamik verstehen, zeigt bereits das Topmodell Speedtail.
Kommen wir zur letzten Modellbezeichnung. Aonic klingt laut ausgesprochen durchaus ähnlich wie Ioniq, also die Bezeichnung für elektrifizierte Autos von Hyundai. Nicht, dass wir da jetzt eine Kooperation unterstellen wollen. Aber die Wortmelodie legt doch irgendwie die Assoziation zur Elektrifizierung nahe. Das wiederum wäre keine Überraschung, schließlich hat McLaren bereits verlauten lassen, dass alle angebotenen Fahrzeuge elektrifiziert werden. Allerdings, und das wird CEO Mike Flewitt nicht müde zu betonen, scheint ein rein elektrischer Sportwagen keine Option für die Briten zu sein. Die sehen ihre Zukunft weiterhin in Hybriden. Das Wort Aonic selbst taucht als Name einer Königsfamilie in der Fantasy-Literatur von Brandon Sanderson auf, als Modellreihe kabelloser Kopfhörer und außerdem ist Aonia Terra eine Region auf der südlichen Hemisphäre des Planeten Mars, benannt nach einem Vorbild aus dem antiken Griechenland. All das lässt sich höchstens mit viel Fantasie in ein automobiles Konzept übersetzen, aber vielleicht können Sie mit diesem Wissen ja auf dem nächsten Stammtisch glänzen.
Bis dahin können Sie sich den neuen McLaren Artura in unserer Fotoshow zu Gemüte führen. Übrigens, der Vollständigkeit halber: Artura ist eine Wortschöpfung aus "Art" und "Futura" – also "Kunst" und "Zukunft". So viel ist mal sicher.
Was wird sich hinter Solus, Aeron und Aonic verbergen? Nun, sicherlich Fahrzeuge, die möglichst leicht, möglichst schnell und mutmaßlich recht teuer geraten – aber das haben Sie sich bei McLaren vermutlich schon gedacht. Dass alle drei, sofern sie auch wirklich gebaut werden sollen, als Hybrid vorfahren, ist da schon eindeutiger an der Unternehmensstrategie abzulesen. Um die Vorfreude allerdings etwas zu dämpfen: Die Eintragung eines Namens beim Patentamt ist noch lange kein Garant für eine spätere Serienfertigung.