Skoda verpasst dem Karoq zur Mitte seines Produktlebens ein Facelift. Das fällt behutsamer aus als erwartet. Ab sofort kann der überarbeitete Karoq bestellt werden.
Skoda verpasst dem Karoq zur Mitte seines Produktlebens ein Facelift. Das fällt behutsamer aus als erwartet. Ab sofort kann der überarbeitete Karoq bestellt werden.
Vier Jahre nach seinem Debüt geht der Skoda Karoq in die Schönheitsklinik und bekommt ein Lifting verpasst. Der Nachfolger des knuffigen Yeti ist für Skoda ein wichtiger Umsatzbringer und lag 2020 in der internen Verkaufshitliste direkt hinter dem Octavia auf Platz zwei. Aufgebaut auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns in der A1-Skalierung ist er ein direkter Verwandter von Seat Ateca und VW T-Roc – Letzterer hatte auch gerade erst seine Facelift-Maßnahmen auf die Bühne gebracht.
Angesichts des großen Aufwands, mit dem Skoda im Vorfeld mit diversen Teasern auf das Facelift vorbereitet hat, fällt das Ergebnis eher zurückhaltend aus. Optisch ändern sich mehrere Details, die ohne Modifikationen am Blech möglich sind – das reduziert die möglichen Umformungen auf die Schürzen, Leuchten und den Kühlergrill. Dieser Grill ist jetzt hexagonal geformt. Sprich: Er hat sechs Ecken, wobei man inklusive der "Nase", mit der die Motorhaube in den Grill ragt, auch mehr zählen könnte. In jedem Fall bringt die zusätzliche Ausbuchtung des Grills zu den Wagenseiten hin eine schmalere Form für die Scheinwerfer, die sich nun auch noch zur Fahrzeugmitte hin verjüngen.
Die neue Frontschürze erhält einen neuen Lufteinlass und seitliche Aufsätze (Skoda nennt sie Air Curtains), die über gezielte Luftführung Verwirbelungen vermindern und damit den Luftwiderstand verbessern sollen. Die Tagfahrlichter erhalten ebenfalls eine neue Form. Optisch auffälliger sind die Änderungen am Heck, was vor allem den neu geformten Rücklichtern (LED jetzt Serie) zu verdanken ist. Die Heckschürze ist nun in einem Streifen unterhalb der Ladeklappe in Wagenfarbe lackiert. Ein längerer Dachkantenspoiler mit neuen seitlichen Finlets soll den Luftwiderstand ebenfalls verbessern. Insgesamt ist der Luftwiderstandsbeiwert im Vergleich zum Vorgänger laut Skoda um über neun Prozent verbessert worden.
Zu den außen sichtbaren Technikänderungen zählen ebenfalls die Leuchten des neuen Karoq. Für die Scheinwerfer ist nun optional Voll-LED-Matrix-Licht bestellbar, die Tagfahrleuchten sind künftig zweigeteilt. Standard-LED-Fahrlicht erhält der Karoq in allen Ausstattungen serienmäßig. Bei den LED-Rückleuchten ist ab der Ambition-Ausstattung ein dynamisches Blinklicht enthalten. Außerdem führt der SUV beim Entriegeln einen animierten Welcome-Effekt auf.
Zusätzlich gibt es einen erweiterten Umfang für die Ambiente-Beleuchtung im Innenraum. Sie illuminiert den Fußraum in Weiß sowie die vorderen und jetzt auch hinteren Türverkleidungen in zehn wählbaren Farben.
Eine Neuerung ist das optionale Eco-Paket für den Skoda Karoq. Hier ist die erweiterte Ambiente.Beleuchtung Serie. Die Sitzbezüge sind aus Recycling-Material hergestellt, laut Skoda werden hier aufbereitete PET-Flaschen verwendet. Die Sitzwangen sind beim Eco-Paket in "veganem Leder" ausgeführt. Als Kontrastfarbe wird außerdem mokkabraunes Velours-Kunstleder (Suedia) an den Sitz-Seiten und den Türverkleidungen eingesetzt.
Eine zusätzliche Änderung ist der nun optional elektrisch verstellbare Beifahrersitz, der zudem auch eine Memory-Funktion spendiert bekommt – auswählbar ab der Style-Linie. Neu beim Ambition-Karoq ist eine Chrom-Dekorleiste an der Armaturentafel. In allen Ausstattungslinien sind künftig volldigitale Instrumente serienmäßig. Das Display besitzt eine Diagonale von acht Zoll; als Aufpreis-Option kann ein 10,25-Zoll-Instrumentarium geordert werden.
Die Musikunterhaltung übernimmt in der Basis ein Radio mit 6,5-Zoll-Display. Die darüber rangierenden Infotainment-Systeme mit 8- und 9,2-Zoll-Displays sind mit integrierter eSIM ausgestattet und damit onlinefähig; die Varianten basieren auf dem neuesten Modularen Infotainment-Baukasten der dritten Generation. Android Auto sowie Apple Carply sind kabellos möglich, per App lässt sich das Auto orten und ent- beziehungsweise verriegeln. Eine Ladeplatte zum kabellosen Aufladen geeigneter Smartphones gibt es als Aufpreis-Extra.
Als Topvariante der Baureihe ist auch weiterhin der Karoq Sportline Maß der Dinge, in unserer Bildergalerie fährt der Sportline in Rot vor. Mit Ausnahme des 1,0-Liter-TSI (mehr zu den Motoren weiter unten) kann der Sportline mit allen Maschinen bestückt werden. Die Maximal-Motorisierung der Karoq-Baureihe, der Zweilter-TSI mit 190 PS, ist ausschließich dem Sportline vorbehalten und wird dann immer mit Siebengang-DSG und Allradantrieb kombiniert.
Freunde eines fröhlichen, lebensbejahenden Schwarz werden beim Karoq Sportline besonders auf ihre Kosten kommen, denn neben den üblichen schwarzen Akzentfarben außen (Black Package) ist auch der Innenraum komplett geschwärzt. Sitze, Seiten, Dachhimmel: alles schwarz. Die Dekorelemente tragen Klavierlack-Schwarz und Carbon-Schwarz. Immerhin: silberne Kontrastnähe zieren Sitze und den Schaltsack des Getriebehebels.
Neben dem neuen 190-PS-Topmotor für den Karoq Sportline bleibt es im Maschinenraum ansonsten unauffällig. Basis ist der Dreizylinder-Evo-Benziner mit 110 PS, darüber rangiert die 150 PS-TSI-Maschine mit vier Zylindern und 1,5 Liter Hubraum. Auf der Dieselseite tritt der Zweiliter-TDI an, den es mit 116 und 150 PS zu bestellen gibt. Bis auf Weiteres sind keine alternativen Antriebe, sei es ein Standard- oder ein Plug-in-Hybrid, in Sicht.
Die Preise für den aufgefrischten Karoq, der ab sofort in fünf Ausstattungsvarianten bestellbar ist, starten bei 25.290 Euro für den 110-PS-Benziner. Der 150-PS-Benziner ist als Handschalter ab 29.880 Euro zu haben. Mit Doppelkupplungsgetriebe werden wenigstens 31.880 Euro gefordert. Der Top-Benziner mit 190 PS ist nicht unter 41.870 Euro zu haben. Die Dieselpreisliste startet bei 31.020 Euro für die 115-PS-Version. Das DSG-Getriebe kostet 2.000 Euro Aufpreis. 150-Diesel-PS gibt es im Karoq ab 33.330 Euro.
Das Facelift bringt dem Karoq keine revolutionären Neuerungen, sondern solides Feintuning auf den aktuellen Stand der (Konzern-)Technik, speziell bei Beleuchtung, Infotainment und Assistenzsystemen. Etwas mehr hätten wir uns in Sachen Hybrid-Motoren gewünscht; allerdings hat in dieser Hinsicht auch der Plattformbruder VW T-Roc zuletzt enttäuscht.