Die Tokyo Motor Show gehörte seit 1954 zu den großen fünf Automessen mit Weltruhm. Sie fand immer im Spätherbst (zumeist Ende Oktober/Anfang November) auf der Makuhari Messe, dem bekanntesten Messegelände Japans, statt. Zwischen 1973 und 1999 wurden die Messen nur in jedem zweiten Jahr ausgerichtet. Seitdem gab es die Tokyo Motor Show jährlich – jedoch nur in ungeraden Jahren ergänzen Pkw- und Motorrad-Neuheiten die Nutzfahrzeug-Ausstellung. Den Besucherrekord hat die Tokyo Motor Show aus dem Jahre 1991 inne. Damals kamen über zwei Millionen Besucher auf das Messegelände. Danach pendelte sich die Besucheranzahl bei rund 1,5 Millionen ein.
Weniger Auto, mehr Mobilität
Mit dem Wandel beim Thema Mobilität ändert auch die Tokyo Motor Show ihre Ausrichtung weg von einer reinen Auto-, hin zu einer umfassenden Mobilitätsmesse. Das drückt der japanische Automobilherstellerverband Jama als Ausrichter mit einem neuen Namen aus. 2023 wurde aus der Tokyo Motor Show die Japan Mobility Show. Sie findet 2025 vom 30. Oktober bis zum 10. November im neuen Ausstellungsgelände am Tokyo Big Sight im Ariake Distrikt von Koto-ku (Tokio) statt.
Die neue Japan Mobility Show bietet Besuchern die Möglichkeit, neue Produkte und Technologien nicht nur aus der Automobilindustrie, sondern Mobilitätsangebote aus einem breiten Spektrum von Ausstellern und Start-ups aus dem In- und Ausland zu erkunden und auszuprobieren. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 400 Ausstellern. Auf der vergangenen Japan Mobility Show waren 475 Aussteller am Start.
Konzepte von Lexus und Toyota
Zu den wichtigsten automobilen Premieren der Japan Mobility Show 2025 zählen zahlreiche Konzeptfahrzeuge, die einen Ausblick auf die künftige Ausrichtung japanischer Hersteller geben. Lexus sorgt mit dem neuen LS Concept für Aufsehen, das als luxuriöser Van mit drei Achsen und insgesamt sechs Rädern auftritt. Mit diesem ungewöhnlichen Format verabschiedet sich die Marke von der klassischen Limousinenform und interpretiert das Kürzel LS – bislang Synonym für Luxus Sedan – als "Luxury Space" neu. Das elektrisch angetriebene Konzept betont vor allem Großzügigkeit und Komfort im Innenraum.
Auch Toyota nutzt die Messebühne für mehrere Konzeptfahrzeuge. Dazu gehört eine neu gestaltete Corolla-Studie, die mit futuristischem Design und angedeutetem Elektroantrieb den Wandel der Modellreihe einleitet. Unter dem Namen "One of One" zeigt die Marke zudem ein elegantes Coupé mit gegenläufig öffnenden Türen und ohne B-Säule, das sich optisch an der luxuriösen Century-Baureihe orientiert und als reines Elektroauto gedacht ist. Ergänzt wird der Konzernauftritt durch den Daihatsu Midget X, ein kompaktes Elektrofahrzeug im Kei-Car-Format, das auf urbanen Nutzen und Effizienz ausgelegt ist.
Nissan tischt groß auf
Nissan präsentiert in Tokio gleich mehrere Modelle, die den Übergang zur elektrifizierten Mobilität unterstreichen. Im Mittelpunkt steht die neue Generation des Elgrand, die erstmals mit einem e-POWER-Hybridantrieb ausgestattet ist. Zudem wird eine überarbeitete Version des Leaf gezeigt, die auf den japanischen Markt zugeschnitten ist und modernisierte Batterietechnik sowie Softwarefunktionen bietet. Auch der Ariya tritt mit technischen Updates auf, darunter ein neues Infotainmentsystem und optimierte Antriebseinstellungen.
Suzuki richtet den Blick stärker auf die kleineren Segmente und bringt mit dem Vision e-Sky ein vollelektrisches Stadtfahrzeug im Minicar-Format, das mit rund 270 Kilometern Reichweite alltagstaugliche Elektromobilität im urbanen Umfeld verspricht. Daneben wird das e-VanVan-Konzept als elektrisches Leichtfahrzeug gezeigt, während die Studie MOQBA 2 mit vier beweglichen "Beinen" anstelle klassischer Räder einen unkonventionellen Ansatz mobiler Fortbewegung darstellt.





























