Specialty Vehicle Engineering verpasst dem 6,2-Liter-V8-Motor des neuen Chevrolet Silverado (Modelljahr 2021) einen Kompressor und einige weitere Spezialitäten. Nun schiebt der Tuner eine Offroad-Version nach.
Specialty Vehicle Engineering verpasst dem 6,2-Liter-V8-Motor des neuen Chevrolet Silverado (Modelljahr 2021) einen Kompressor und einige weitere Spezialitäten. Nun schiebt der Tuner eine Offroad-Version nach.
Pickups sind reine Arbeitstiere? Nicht für die US-Amerikaner! Viele von ihnen sehen einen solchen Pritschenwagen eher als eine Art Lebenseinstellung. Und warum sollte ein so wichtiger Teil des eigenen Daseins "nur" 426 PS leisten und höchstens 623 Newtonmeter bereitstellen, wenn da noch deutlich Luft nach oben ist? So denken einige Kunden, die sich für einen Chevrolet Silverado interessieren – weshalb Specialty Vehicle Engineering (SVE) aus Toms River, New Jersey, nun ein Kompressor-Kit für dessen 6,2-Liter-V8 anbietet.
Damit ausgerüstet landet der nun den Beinamen Yenko S/C tragende Pickup bei beeindruckenden 811 PS und maximal 976 Newtonmetern. Aber allein der Kompressor hebt den Achtzylinder-Benziner natürlich nicht in seine neuen Power-Sphären. Dabei helfen auch eine geschmiedete Stahl-Kurbelwelle, geschmiedete Aluminium-Kolben und neue Zylinderköpfe mit. Genau wie das modifizierte Kraftstoffsystem samt neuer Einspritzdüsen sowie die Edelstahl-Abgasanlage mit besonders durchlässigen Katalysatoren. Ein angepasstes Sechsgang-Automatik-Getriebe, das die Power wahlweise nur auf die hinteren oder alle vier Räder überträgt, gibt es obendrein.
Die Silverado-Bremsanlage rüstet SVE an der Vorderachse mit Brembo-Sechskolben-Sätteln, die den Yenko-Schriftzug tragen, und 409-Millimeter-Scheiben auf. Das Sportfahrwerk legt den Chevy-Pickup vorne gut fünf und hinten 12,7 Zentimeter tiefer. Ein neuer Stabilisator und modifizierte Buchsen dürften das Fahrverhalten ebenfalls versportlichen. Als passendes Räderwerk sieht Specialty Vehicle Engineering 10 x 22 Zoll große geschmiedete Aluminiumfelgen mit 305/45 R22er-Bereifung vor. Diese sind entweder in Silber oder Schwarz lackiert; letztere Version erhält auf Wunsch einen roten Ring.
Neben der dynamischen S/C-Version gibt es nun auch eine Offroad-Variante des Silverado Yenko. Ein BDS-Fahrwerk hebt die Karosserie um gut zehn Zentimeter an, und die Zwölf-Speichen-Felgen im 20-Zoll-Format tragen rundum Nitto-Geländereifen vom klangvollen Typ Ridge Grappler; hier lautet die Dimension 295/60 R20. Optisch hebt sich die Offroad-Version durch den schwarzen Überrollbügel mit – allerdings aufpreispflichtiger – aufgesetzter Zusatzbeleuchtung und die Kunststoff-Beplankung an den Radläufen vom S/C-Pendant ab. Ausklappbare Trittstufen erleichtern den Einstieg.
Der SVE Yenko S/C trägt seine Kraft subtiler zur Schau. Klar, er trägt ein paar Aufkleber mit dem neuen Namenszusatz (der auch in die Kühlergrill-Strebe sowie die Ladebordwand gestanzt ist) und Plaketten mit dem Leistungswert. Auch die Motorhaube mit Lufthutze und die vier wahlweise silbernen oder schwarzen, in einer angepassten Heckschürze sitzenden Endrohre geben dezente Hinweise auf die gewonnene Kraft. Aber ansonsten bleibt der Pickup erstaunlich naturbelassen.
Für den Innenraum hält SVE aufpreispflichtige Lederausstattungen in Schwarz, Grau (jeweils mit Akzent-Stickereien) oder mit Karo-gemusterter Stoffeinlage an. Gestickte Logos gibt es auf Sitzen und Kopfstützen. Fußmatten, Einstiegsleisten und eine Armaturenbrett-Plakette runden das Interieur-Upgrade ab. Als Extra-Zubehör hält der Tuner aber auch Schlüsselanhänger und Leder-Bordmappe bereit.
Ein exklusives Gefährt bleibt der Yenko übrigens trotz aller amerikanischer Pickup-Vernarrtheit: Specialty Vehicle Engineering wird lediglich 100 Exemplare auf Basis des 2021er Chevrolet Silverados mit Crew oder Double Cab bauen: Die eine Hälfte in der S/C-Version und die andere im Offroad-Trim. Erhältlich ist diese limitierte Edition übrigens ganz offiziell über das GM-Händlernetz. Außer in Kalifornien wahrscheinlich: Dort erhält der Yenko keine Straßenzulassung. Grund dürften die erwähnten "besonders durchlässigen Katalysatoren" sein.
Wenn man mit 6,2 Litern Hubraum und mit für die Ewigkeit gebauten Basisteilen arbeiten kann, kommt manchmal eine derart massive Leistungssteigerung wie beim Yenko auf Basis des 2021er Chevrolet Silverado heraus. Auf der Viertelmeile sollte niemand diesen Truck unterschätzen. Und Anhänger zieht das Ding jetzt erst recht mit absoluter Leichtigkeit – 976 Newtonmetern sei Dank!