Seit dem Facelift und dem damit verbundenen Modellwechsel vom 992 zum 992.2 bietet Porsche den 911 erstmals mit Hybridtechnologie an. Dass die teilelektrifizierten Antriebe beim Fahren ihre Stärken ausspielen, haben diverse Tests bereits bestätigt. Der sport auto-Supertester Christian Gebhardt attestiert den Porsche-Entwicklern sogar, mit dem neuen GTS – dem ersten 911 mit T-Hybrid-Antrieb – einen "technischen Meilenstein" erschaffen zu haben.
Lange Standzeit? Grundregeln beachten!
Im Stillstand scheint die T-Hybrid-Technik jedoch einige Schwächen zu offenbaren. Insbesondere dann, wenn die Standzeit mehrere Wochen beträgt. Denn Porsche gibt in den Handbüchern der T-Hybrid-Versionen, zu denen inzwischen auch der 911 Turbo S gehört, dezidierte Hinweise, worauf die Besitzerinnen und Besitzer beim Abstellen ihrer Autos achten sollen. Und die grenzen das Einsatzspektrum der ausgeklügelt angetriebenen Sportwagen durchaus ein.
Diese Hinweise gibt Porsche bei einer Standzeit ab etwa einem Monat (Originalzitate aus der aktuellen Bedienungsanleitung):
- Fahrzeug nicht mit entladener Hochvoltbatterie abstellen.
- Porsche empfiehlt, das Fahrzeug in einer überdachten Garage abzustellen.
- Darauf achten, dass die Batterieladung 30 % nicht unterschreitet. Wenn der Ladestand der Hochvoltbatterie unter einen definierten Schwellwert fällt, kann die Starthilfe nur durch eine qualifizierte Fachwerkstatt erfolgen. Porsche empfiehlt einen Porsche Partner.
Diese Hinweise gibt Porsche bei einer Standzeit ab etwa zwei Monaten:
- Hochvoltbatterie vor dem Abstellen des Fahrzeugs auf circa 80 % laden, durch z. B. Laufenlassen des Fahrzeugs für mehrere Minuten im Fahrmodus SPORT PLUS.
Einfach abstellen und bei der nächsten Gelegenheit losfahren? Das geht bei einem Verbrenner-911 problemlos, aber bei den T-Hybrid-Varianten offensichtlich nur unter Auflagen. Wer also eine längere Urlaubsreise plant, den Porsche im Stillstand überwintern lassen möchte oder einfach aufgrund eines prall gefüllten Alltags nicht zum Fahren kommt, sollte dem 911 T-Hybrid dennoch die nötige Aufmerksamkeit zukommen lassen. Ansonsten gibt es vor der nächsten Ausfahrt womöglich ein böses Erwachen.
Dabei hat Porsche seine Warnhinweise bereits ein Stück weit abgeschwächt. In früheren Versionen der Bedienungsanleitung waren die Vorgaben noch deutlich restriktiver. Bei Standzeiten ab einer Dauer von zwei Wochen sollte sich der Hybrid-911 möglichst in einer Umgebungstemperatur zwischen 0 °C und 20 °C befinden – ein durchaus enges Temperaturfenster. Dauerhafte direkte Sonneneinstrahlung? Besser nicht – das Auto ist in einer überdachten Garage besser aufgehoben.
Extremtemperaturen lassen die Batterie altern
Hinzu kamen Hinweise, wie sich Alterung und Verschleiß der Hochvoltbatterie reduzieren lassen. Porsche empfahl den Besitzerinnen und Besitzern, darauf zu achten, "dass sich das Fahrzeug nach Möglichkeit in einem Temperaturbereich zwischen ca. –20 °C bis ca. +30 °C befindet". Zudem solle es keinen dauerhaften Temperaturen von über 30 °C ausgesetzt werden. Parken in direkter Sonneneinstrahlung war damit also tabu.
In den aktuellen Handbüchern finden sich diese Passagen nicht mehr. Porsche hat lediglich einen allgemeinen Hinweis formuliert, dass die Hochvoltbatterie "einem physikalisch und chemisch bedingten Alterungs- und Verschleißprozess" unterliegt und sich die Kapazität während des Lebenszyklus "in Abhängigkeit des Nutzungsverhaltens und der Umgebungsbedingungen" reduzieren könne.












