Bollinger E-Chassis: E-Auto-Plattform für andere Hersteller

Bollinger E-Chassis
E-Auto-Plattform auch für andere Hersteller

Zuletzt aktualisiert am 13.03.2020

Skateboard-Plattformen sind gerade eines der großen Themen in der Autoindustrie. Vor allem die jungen Elektroauto-Startups treiben die Sache nach vorne, zum Beispiel Hersteller wie Canoo, Rivian oder Toyotas Nutzfahrzeug-Tochter Hino. Dahinter verbergen sich Chassis, in die der komplette Antriebsstrang und alles, was für ein E-Auto gebraucht wird, bereits integriert ist. Überspitzt gesagt muss nur noch eine Karosserie aufgesetzt werden, und fertig ist das Fahrzeug.

Elektro-Plattform für leichte Nutzfahrzeuge

Auch Bollinger Motors hat eine solche Skateboard-Architektur entwickelt, die als Basis für die eigenen Modelle B1 (ein SUV) und B2 (dessen Pickup-Pendant) dient. Ab 2021 will das in der Nähe von Detroit ansässige Unternehmen die Plattform aber auch anderen Herstellern zur Verfügung stellen. Diese sollen sogenannte Klasse 3-Nutzfahrzeuge – in Amerika Light Duty Trucks genannt – darauf basieren lassen. Demnach Fahrzeuge mit einer Zuladung von etwa 2,3 Tonnen und einem zulässigen Gesamtgewicht von 4,5 bis 6,4 Tonnen.

03/2020, Bollinger E-Chassis Skateboard-Plattform
Bollinger Motors

„Nicht nur Fahrerhaus auf Fahrgestell, sondern auch völlig neue Lkw-Aufbauten können auf unser E-Chassis passen“, sagt Firmenchef Robert Bollinger. Die Plattform ist nämlich weitgehend flexibel und erlaubt nicht nur unterschiedliche Radstände, sondern auch verschiedene Batterievarianten. Ein 120-Kilowattstunden-Akku ist standardmäßig installiert, eine 180-Kilowattstunden-Batterie gibt es optional. Zwei Motoren – einer vorne, einer hinten – sind aber obligatorisch. Als Leistungs- und Drehmomentwerte dürften jene des B1/B2 gelten: 623 PS und maximal 906 Newtonmeter. Für beide nicht gerade windschnittigen Modelle gibt Bollinger eine Reichweite von 322 Kilometern (mit 120-Kilowattstunden-Akku) an.

Alles Nötige ist schon vorinstalliert

ABS, Traktions- und Stabilitätskontrolle sind ebenso vorinstalliert wie eine hydraulische Servolenkung und das hydropneumatische, sich selbst im Gleichgewicht haltende Fahrwerk mit Einzelradaufhängung. Gleiches gilt für die Leistungselektronik und -überwachung, das Thermo-Management und den On-Board-Charger. Der Antrieb erfolgt grundsätzlich über alle vier Räder, kann auf Wunsch aber auch allein auf die vordere oder die hintere Achse beschränkt werden.