Ein Studententeam der TU Delft hat einen neuen Brennstoffzellen-Rennwagen namens Force IX auf die Räder gestellt. Wir stellen das ambitionierte Projekt genauer vor.
Ein Studententeam der TU Delft hat einen neuen Brennstoffzellen-Rennwagen namens Force IX auf die Räder gestellt. Wir stellen das ambitionierte Projekt genauer vor.
Der Rennsport soll die Leistungsfähigkeit von Elektroantrieben mit Brennstoffzellen demonstrieren – quasi als Image-Turbo für Wasserstoff-Antriebe in der Serie. Für die Entwicklung eines Prototyp-Rennwagens hat das Studenten-Team "Forze Hydrogen Racing" an der niederländischen TU Delft zahlreiche namhafte Partner aus der Industrie an Bord geholt.
Nach mehr als zwei Jahren Entwicklungszeit haben die 60 Studentinnen und Studenten das Ergebnis Mitte Januar im Nordsee-Küstenort Scheveningen präsentiert, den sogenannten "Forze IX". Der Renner soll in unter drei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h erreichen. Zwei Brennstoffzellensysteme, die eine Leistung von 240 kW (320 PS) bereitstellen, treiben den 1.500 Kilogramm schweren Renner an. In der Spitze kann kurzzeitig sogar ein 600-kW-Boost (800 PS) aus dem Akku gesaugt werden.
Die Kraft wird mit vier Elektro-Motoren über einen Allrad-Antrieb mit Torque-Vectoring auf den Asphalt gebracht. Vier separate Tanks wurden unter der Carbon-Hülle verbaut, die ca. 8,5 Kilogramm Wasserstoff mit einen Druck von 700 bar beinhalten. Geladen wird der Akku auch mit Energie, die über Rekuperation beim Bremsen gewonnen wird.
Ob alle Systeme und die komplizierte Kühlung wie geplant funktionieren, soll nun bei einem umfangreichen Erprobungsprogramm auf der Rennstrecke getestet werden. Auch die aerodynamische Balance wird dann erstmals gecheckt. Bei Top-Speed soll der Forze IX 1.200 Kilogramm Abrieb produzieren. Das Ziel lautet, mit dem Prototyp irgendwann einmal beim 24h-Rennen in Le Mans teilzunehmen.
Für die technische Entwicklung stand dem Forze-Team das Hyundai Motor Europe Technical Center (HMETC) in Rüsselsheim zur Seite. Dort werden auch Serienfahrzeuge, darunter die Hyundai-Modelle i20 und i30, entwickelt.
"Die Verbindung der führenden Position von Hyundai in der Wasserstoff-Elektromobilität mit den Ambitionen von Forze in der Weiterentwicklung dieser Technologie auf Racing-Niveau bietet perfekte Voraussetzungen, um die Grenzen des Machbaren für die Entwicklung des emissionsfreien Rennsports zu verschieben und den nächsten Meilenstein zu erreichen.", erklärt Tyrone Johnson, Head of Vehicle Development des Hyundai Motor Europe Technical Center.
Elektrisch angetriebene Rennwagen mit Brennstoffzelle lassen sich, zum Beispiel bei Langstreckenmeisterschaften, schnell auftanken und fahren dennoch lokal emissionsfrei. Mit Erfolgen im Motorsport kann zudem die Technologie emotional aufgeladen werden.