Der texanische Tuner hebt die Leistung des Ford F-150 Raptor um "nur" gut 150 PS an. Auch sonst übt sich Hennessey mit dem VelociRaptor 600 in Zurückhaltung – noch.
Der texanische Tuner hebt die Leistung des Ford F-150 Raptor um "nur" gut 150 PS an. Auch sonst übt sich Hennessey mit dem VelociRaptor 600 in Zurückhaltung – noch.
Die Fangemeinde des Ford F-150 soll noch immer ein wenig enttäuscht sein. Schließlich hatten sich viele Menschen, die das blaue Oval im Herzen tragen, einen veritablen V8-Motor im Bug von dessen neuer Sportversion mit dem Beinamen Raptor gewünscht. Stattdessen hat Ford dem heißesten Vertreter seiner Bestseller-Baureihe wieder "nur" einen 3,5-Liter-V6 als Antriebsquelle spendiert. Mit doppelter Turboaufladung zwar und mit 456 PS sowie maximal 691 Newtonmetern. Aber ein V6 ist nun mal kein V8, über den die Konkurrenz Ram 1500 TRX und Chevrolet Silverado ZR2 blöderweise verfügt.
Doch nun tritt Hennessey Performance an, die eventuell geflossenen Tränen zu trocknen. Zwar spendieren auch die Texaner dem F-150 Raptor keinen V8. Aber zumindest treiben sie den V6-Biturbo deutlich näher an seine Grenzen. Das gelingt in erster Linie über eine neu programmierte Motorelektronik. Aber der Allrad-Pickup erhält auch verbesserte Hardware im Motorraum. Und zwar in Form eines neuen Ansaugsystems und eines anderen Ladeluftkühlers inklusive passender Leitungen. Der Preis für das Motor-Upgrade: 19.950 Dollar (aktuell umgerechnet gut 17.000 Euro).
Das treibt den Leistungswert auf 608 PS und das maximale Drehmoment auf 843 Newtonmeter, wobei Hennessey per Elektronik den überwiegenden Teil der Power Richtung Hinterachse schickt. Damit beschleunigt der nun VelociRaptor 600 genannte Pickup in 4,2 Sekunden von null auf 60 mph (96,6 km/h) und absolviert die Viertelmeile in 12,9 Sekunden, wobei am Zielstrich ein Tempo von 177 km/h anliegt.
Hennessey geht es aber nicht nur darum, den Ford F-150 Raptor schneller zu machen. Wer 17.950 Dollar (etwa 15.400 Euro) investiert, kann den Pickup, der ab Werk bereits über ein performantes Offroad-Fahrwerk verfügt, noch geländegängiger gestalten lassen. Ein Lift-Kit hebt die Karosserie um 7,6 Zentimeter an, während die Vorderachse parallel eine Niveauregulierung erhält. Seine hauseigenen 20-Zoll-Felgen ummantelt Hennessey mit 35-Zoll-Offroad-Reifen. Optional hat Hennessey aber auch Rad-Reifen-Kombinationen mit 37 Zoll großen Pneus im Programm. Und eine Brembo-Bremsanlage, die vorne mit Sechskolben-Sätteln arbeitet.
Auch das aus Stoßstangen für beide Seiten des Autos bestehende Karosserie-Paket zahlt dank vergrößerter Rampenwinkel auf die Offroad-Fähigkeiten des Raptor ein. Das vordere Pendant zeigt sich zudem um LED-Zusatzleuchten ergänzt. Hinzu kommen auf optischer Seite die für Hennessey typischen Karosserie-Aufkleber und Plaketten.
Ab Jahresbeginn 2022 liefern die Amerikaner die ersten Exemplare des VelociRaptor 600 aus, wobei das zahme Urvieh pro Modelljahr auf 250 Exemplare limitiert ist. Wer den dynamischen Pickup als Komplettfahrzeug ordert, zahlt mindestens 85.950 Dollar (fast 74.000 Euro).
Mit dem neuen 600er auf Basis des Ford F-150 Raptor ist die VelociRaptor-Serie aus dem Hause Hennessey vorerst komplett. Zwar tritt der Pickup-Saurier in dieser Darreichungsform noch vergleichsweise zurückhaltend auf. Doch über eine Version mit V8-Kompressor wird bereits gemunkelt.