Tuner Mansory hat eine limitierte Interpretation der G-Klasse vorgestellt. Das Modell "Gronos" soll weltweit nur zehn Mal gefertigt werden.
Tuner Mansory hat eine limitierte Interpretation der G-Klasse vorgestellt. Das Modell "Gronos" soll weltweit nur zehn Mal gefertigt werden.
Was transportiert eigentlich der klassische G-Klasse-Kunde im Kofferraum seines Geländewagens? Steigeisen, Spaten, ein Notstromaggregat, geschossenes Wild oder Ersatzteile für eine Forschungsstation im Polarkreis? Nun ja, da es wenige Orte auf der Welt gibt, die mit diesem Auto nicht zu erreichen sind, kann es allerhand sein. Das romantische Bild des verwegenen Outdoor-Experten gehört allerdings nicht mehr zwingend und schon gar nicht ausschließlich zum Kundenkreis der G-Klasse.
Unter diesen Vorzeichen können wir uns also auch vorurteilsfrei mit dem Mansory Gronos auseinandersetzen – dem jüngsten G-Klasse-Komplettumbau aus dem Fichtelgebirge. Wenn er dort vom Hof rollt, dann geht es höchstwahrscheinlich nicht mehr in unwegsames Gelände – der getunte G wird seine Kilometer als Gronos vielmehr in Terrain mit unverschämt hohen Immobilienpreisen abspulen. Dazu passt auch die Umgestaltung des Ladeabteils, denn der Transport sperriger Güter ist offenbar nicht mehr vorgesehen. Zu edel sind die gesteppte Bodenmatte und die belederte Heckklappe. Allenfalls ein Händler edler Stoffe kann seine weiche Ware schmerz- und kratzerfrei zur Kundschaft kutschieren.
Der Weg zu besagter Kundschaft könnte sich zeitlich indes spürbar verkürzen, denn Mansory verpasst dem Gronos ein sattes Performance-Upgrade. Mit 850 PS und 1.000 Newtonmetern maximalem Drehmoment walzt der limitierte Allrad-Künstler voran. Die 100-km/h-Grenze erreicht das Auto bereits nach 3,5 Sekunden. Dafür sorgen größere Turbolader, neue Downpipes, eine Neuprogrammierung der Elektronik und natürlich eine passende Abgasanlage. Als Basis für den Umbau dient übrigens, wie Sie sich sicher schon gedacht haben, das AMG-Modell G 63.
So ein Manory tritt aber nicht nur an, sondern auch auf. Entsprechend fällt die Umgestaltung des Exterieur aus. Den Grundton gibt zunächst ein vergleichsweise dezentes British Racing Green an. Abseits dessen wird der Gronos standesgemäß mit allerlei Karbon-Anbauteilen bestückt. Beginnend von der Frontschürze geht es über eine Voll-Karbon-Motorhaube über Kotflügelverbreiterungen und angedickte Schweller bis zur ummodellierten Heckschürze inklusive karbongefasstem Ersatzrad. Als Sahnehäubchen thronen auf der vorderen Dachkante zudem zwei Zusatzscheinwerfer, um doch wieder einen Hauch Abenteuer zum Nobel-Look beizusteuern.
So eine G-Klasse hat es nicht leicht im Leben. Da will sie eigentlich über Stock und Stein räubern und darf am Ende doch nur über den Edel-Boulevard fegen. Trotzdem kann man nicht behaupten, dass der Mansory Gronos seine gesamte Abenteuerlust eingebüßt hätte – immerhin trägt er Zusatzscheinwerfer an seiner vorderen Dachkante.