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Führerschein-Umfrage ADAC 2022
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EU-Plan: Senioren sollen regelmäßig zum Führerschein-TÜV

EU plant neue Führerschein-Richtlinie Senioren sollen regelmäßig zum Führerschein-TÜV

Menschen, die 70 Jahre oder älter sind, sollen alle fünf Jahre einen Fahrtauglichkeits-Check machen. Das plant die EU-Kommission in ihrer neuen Führerschein-Richtlinie.

Ältere Menschen sind eigentlich recht sichere Verkehrsteilnehmer. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren mindestens 65 Jahre alte Personen 2021 an 14,5 Prozent aller Verkehrsunfälle beteiligt – dabei lag der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung zu diesem Zeitpunkt bei 22,1 Prozent. Bei der Einordnung muss man jedoch berücksichtigen, dass ältere Menschen nicht mehr regelmäßig zur Arbeit fahren und somit seltener als jüngere am Straßenverkehr teilnehmen. Im höheren Alter geht die Nutzung individueller Verkehrsmittel wie Auto oder Fahrrad entsprechend zurück.

Allerdings gibt es ebenso Kennzahlen, nach denen ältere Menschen im Straßenverkehr ein höheres Risiko darstellen als jüngere. Sind Über-65-Jährige an einem Unfall beteiligt, so tragen sie zu 68,2 Prozent die Hauptschuld daran. Bei Personen, die älter als 75 Jahre sind, steigt diese Quote auf 75,9 Prozent. Außerdem tragen Seniorinnen und Senioren statistisch ein deutlich höheres Risiko, sich bei einem Verkehrsunfall zu verletzen oder dabei zu sterben.

Gesundheits-Check und Auffrischungskurse

In ihren Vorschlägen zu einer neuen Führerschein-Richtlinie nimmt sich die EU-Kommission dieser Problematik an. So soll die Fahrerlaubnis künftig zeitlich begrenzt erteilt werden: Für die Zweirad-, Pkw- und Transporterklassen AM, A1, A2, A, B, B1 und BE für 15 Jahre, für Inhaberinnen und Inhaber einer Lkw- oder Bus-Fahrerlaubnis für fünf Jahre.

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Eine Ausnahme sieht der Vorschlag für ältere Menschen vor. Menschen, die ihr 70. Lebensjahr vollendet haben, sollen im Fünf-Jahres-Rhythmus oder sogar in kürzeren Zeitabständen nachweisen, dass sie fahrtauglich sind. Der EU-Kommission schweben hier ärztliche Kontrollen zur Prüfung der körperlichen und geistigen Gesundheit sowie Auffrischungskurse vor. Wie genau diese Checks aussehen, sollen die Mitgliedsländer aber selbst bestimmen können.

Regelungen EU-weit harmonisieren

In vielen EU-Ländern müssen ältere Menschen bereits regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit nachweisen. Nicht so in Deutschland: Hier erhält man die Fahrerlaubnis in der Regel auf Lebenszeit; es muss gute Gründe geben, die Fahrtauglichkeit von einem Gutachter oder einer Gutachterin überprüfen zu lassen oder gar einen Führerscheinentzug anzuordnen. Wie in anderen Bereichen auch will die EU hier die Regelungen harmonisieren. Allerdings sollen die EU-Staaten ebenso kürzere Intervalle einführen können, falls sie das für angemessen halten.

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Die EU plant, einen Fahrtauglichkeits-Check im Fünf-Jahres-Rhythmus für Seniorinnen und Senioren einzuführen, die mindestens 70 Jahre alt sind. Die Regelung ist Teil einer neuen Führerschein-Richtlinie, mit der viele Vorgaben EU-weit harmonisiert werden sollen. Wie die Prüfung genau aussehen soll, können die Mitgliedsländer allerdings selbst bestimmen.

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