Nach dem kommerziellen Misserfolg des eigentlich schicken Honda e (von 2019) im Style des VW Golf I, startet Honda einen neuen Anlauf im Segment der kleinen Elektrofahrzeuge. Beim Goodwood Festival of Speed 2025 zeigte der Hersteller einen getarnten Prototyp mit breiten Radläufen und sportlicher Optik – offenbar eine Weiterentwicklung auf Basis des japanischen Kei-Cars N-One.
Elektrisches Kei-Car für Europa?
Wie bei Herstellern üblich, sind die ersten Informationen zum Konzept eher schwammig und blumig formuliert. Immerhin steht fest: Der elektrische Stadtflitzer soll im A-Segment antreten – also im günstigsten Kleinstwagen-Segment, in dem sich etwa der Fiat 500e oder der Renault Twingo tummeln. Durch den höheren Aufbau soll der Kleine laut Honda aber charakteristischen Fahrspaß mit alltagstauglicher Nutzbarkeit verbinden.
Das kleine "Super EV" soll Interessenten sowohl emotional ansprechen als auch im Stadt-Alltag mit allerlei Vorzügen überzeugen. Damit könnte er das Erbe des hierzulande wenig erfolgreichen Honda e antreten. Der 3,89 Meter lange Stromer (2019 bis 2024) war zwar schick und modern, allerdings sehr teuer (ab 34.000 Euro).
Mehr vom "Honda e" sehen Sie in der Bildergalerie.

Übrigens erfolgte die Weltpremiere des Super EV nicht nur statisch: Der kleine Elektro-Würfel nahm am legendären 1,86 Kilometer langen Goodwood-Hillclimb teil und stellte seine Fahrdynamik vor Publikum unter Beweis.
Tests in lila Tarnfolie
Vor dem Festival wurde bereits ein erster Prototyp mit auffälliger lila Tarnfolie im Vereinigten Königreich und konkret in London gesichtet. Die auffällige Farbwahl diente dabei weniger dem Styling als vielmehr der Verschleierung des endgültigen Designs. Aber es soll sich tatsächlich um echte Testfahrten handeln. Dass ein japanischer Kleinwagen im Kei-Car-Format auf europäischen Straßen getestet wird, ist dabei die eigentliche Sensation. Schließlich verlassen die praktischen Stadt-Würfel extrem selten die japanischen Inseln.
Honda bestätigt, dass das Super EV Concept Teil eines global angelegten Entwicklungsprogramms ist – was eine spätere Serienproduktion mit internationaler Markteinführung nahelegt. Eigentlich hatte Honda bereits eine klare Elektro-Strategie mit vielen neuen Crossover- und SUV-Modellen verkündet. Zuletzt änderten die Japaner allerdings ihren Kurs hin zu mehr Hybrid-Antrieben.
Das neue Modell, vorläufig als N-One e: bezeichnet, soll in Japan in einer schmalen Kei-konformen Version erscheinen, während Europa und andere Märkte breitere Spurweiten und ausgestellte Radhäuser erhalten könnten. Honda plant die Serienpräsentation für Ende des Jahres 2025. In Japan tritt der N-One e: unter anderem gegen den erfolgreichen Nissan Sakura sowie gegen neue Wettbewerber wie das erste Kei-Car von BYD an.