Maserati wird künftig von jeder Baureihe auch einen Ableger mit rein elektrischem Antrieb anbieten. Auch vom GranTurismo, der dann Folgore ("Blitz") heißt.
Maserati wird künftig von jeder Baureihe auch einen Ableger mit rein elektrischem Antrieb anbieten. Auch vom GranTurismo, der dann Folgore ("Blitz") heißt.
Nein, mit Folklore hat das hier nichts zu tun. Folgore bedeutet aus dem Italienischen übersetzt "Blitz" und beschreibt das Auto, das wohl diesen Namen tragen wird, ziemlich genau. Denn dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um den Elektro-Ableger des neuen GranTurismo, den die Edelmarke mit dem Dreizack im Logo kürzlich angekündigt hat (hier lesen Sie mehr zum GranTurismo mit Verbrennungsmotor). Inzwischen gibt es auch erste Informationen, welches Technik-Konzept Maserati bei seinen neuen Elektro-Modellen – und demnach auch beim Folgore – verfolgen wird.
Wie die italienische Fach-Website Infomotori.com berichtet, verwendet die Edelmarke eine 800-Volt-Architektur, in die ein Siliziumkarbid-Wechselrichter integriert ist. Dieser soll gegenüber einem Pendant aus reinem Silizium in den Halbleitern ein schnelleres Schalten und einen Betrieb bei höheren Temperaturen ermöglichen. Als Konsequenz sollen sich höhere Reichweiten sowie kompaktere und leichtere Motoren mit höherem Wirkungsgrad realisieren lassen. Wahrscheinlich greift Maserati auf ein System des Zulieferers Delphi zurück, der für 2022 dessen Marktstart in einem Hochleistungs-Elektroauto eines nicht genannten OEMs angekündigt hat.
Auch zum Antriebs-Layout sind nun erste Details bekannt. So dürfte der Folgore – wie auch alle anderen Elektro-Maseratis – über insgesamt drei E-Motoren verfügen: einen an der Vorder- und zwei an der Hinterachse. Letztere sind zwar in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht, arbeiten aber unabhängig voneinander, wodurch sich auf simple Weise ein Torque Vectoring integrieren lässt. Die Batterie soll eine Kapazität von 100 Kilowattstunden haben; Schnellladungen soll mit einer maximalen Leistung von höchstens 300 Kilowatt möglich sein.
Seine Plattform teilt sich der Folgore mit dem nächsten GranTurismo. Wo dessen V6-Doppelturbo-Benziner sitzt, wird sich beim Elektro-GT trotz des E-Motors an der Vorderachse ein Front-Kofferraum ("Frunk") realisieren lassen. Die Lithium-Ionen-Batterie befindet sich als schwerstes Teil des Autos im Unterboden.
Wie kaum ein anderer Luxusauto- und Sportwagen-Hersteller treibt Maserati die Elektrifizierung seiner Modellpalette voran. Ab 2022 wird neben Benzin auch Strom getankt, und dabei machen die Italiener offensichtlich keine halben Sachen. Gut möglich, dass Maserati dann – im Gegensatz zu heute – direkt auf Augenhöhe mit seinen Wettbewerbern agiert.