Maserati wird künftig von jeder Baureihe auch einen Ableger mit rein elektrischem Antrieb anbieten. Auch vom GranTurismo, der dann zusätzlich Folgore ("Blitz") heißt. Der wurde jetzt als Erlkönig bei Testfahrten erwischt.
Maserati wird künftig von jeder Baureihe auch einen Ableger mit rein elektrischem Antrieb anbieten. Auch vom GranTurismo, der dann zusätzlich Folgore ("Blitz") heißt. Der wurde jetzt als Erlkönig bei Testfahrten erwischt.
Nein, mit Folklore hat das hier nichts zu tun. Folgore bedeutet aus dem Italienischen übersetzt "Blitz" und steht bei Maserati künftig generell für das Thema Elektrifizierung. Entsprechend erhalten die kommenden Modelle mit Elektroantrieb das Folgore an die eigentliche Modellbezeichnung hintangestellt. Der GranTurismo (hier lesen Sie mehr zum GranTurismo mit Verbrennungsmotor) wird so in seiner für 2023 angekündigten Elektroversion zum GranTurismo Folgore. Der ebenfalls bereits angekündigte SUV Grecale heißt dann in der Elektroversion Grecale Folgore. Als weitere Elektro- und damit Folgore-Versionen folgen der MC20, der Quattroporte und der Levante.
Inzwischen gibt es auch erste Informationen, welches Technik-Konzept Maserati bei seinen neuen Elektro-Modellen – und demnach auch beim GranTurismo Folgore – verfolgen wird. Eine weitere Bestätigung liefert der jetzt bei Wintertestfahrten erwischte Erlkönig.
Wie die italienische Fach-Website Infomotori.com berichtet, verwendet die Edelmarke eine 800-Volt-Architektur, in die ein Siliziumkarbid-Wechselrichter integriert ist. Dieser soll gegenüber einem Pendant aus reinem Silizium in den Halbleitern ein schnelleres Schalten und einen Betrieb bei höheren Temperaturen ermöglichen. Als Konsequenz sollen sich höhere Reichweiten sowie kompaktere und leichtere Motoren mit höherem Wirkungsgrad realisieren lassen. Wahrscheinlich greift Maserati auf ein System des Zulieferers Delphi zurück, der für 2022 dessen Marktstart in einem Hochleistungs-Elektroauto eines nicht genannten OEMs angekündigt hat.
Auch zum Antriebs-Layout sind nun erste Details bekannt. So dürfte der GranTurismo Folgore – wie auch alle anderen Elektro-Maseratis – über insgesamt drei E-Motoren verfügen: einen an der Vorder- und zwei an der Hinterachse. Letztere sind zwar in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht, arbeiten aber unabhängig voneinander, wodurch sich auf simple Weise ein Torque Vectoring integrieren lässt. Die Gesamtleistung gibt Maserati in einem ersten Ausblick mit über 1.200 PS an. Damit soll der GranTurismo Folgore in unter drei Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h erreichen. Die Batterie soll eine Kapazität von 100 Kilowattstunden haben; Schnellladungen soll mit einer maximalen Leistung von höchstens 300 Kilowatt möglich sein.
Seine Plattform teilt sich der GranTurismo Folgore mit dem nächsten GranTurismo. Wo dessen V6-Doppelturbo-Benziner sitzt, wird sich beim Elektro-GT trotz des E-Motors an der Vorderachse ein Front-Kofferraum ("Frunk") realisieren lassen. Die Lithium-Ionen-Batterie befindet sich als schwerstes Teil des Autos im Unterboden.
Optisch bleibt der Maserati GranTurismo Folgore wie erwartet ganz nah an der Linie des viersitzigen GranTurismo, greift aber auch Elemente der Studie Alfieri von 2014 auf. Klar am Erlkönig zu erkennen ist aber die Klappe für den Ladestecker in der hinteren Stoßstange unter dem linken Rücklicht. Als E-Auto verzichtet der Folgore natürlich auf Auspuffendrohre.
Wie kaum ein anderer Luxusauto- und Sportwagen-Hersteller treibt Maserati die Elektrifizierung seiner Modellpalette voran. Ab 2022 wird neben Benzin auch Strom getankt, und dabei machen die Italiener offensichtlich keine halben Sachen. Gut möglich, dass Maserati dann – im Gegensatz zu heute – direkt auf Augenhöhe mit seinen Wettbewerbern agiert.
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