Drei mal V8-Biturbo: Toyota präsentier komplett neue Sportwagen-Elite

2 Straßenautos und ein Rennwagen
Toyota zeigt drei neue V8-Sportwagen

ArtikeldatumZuletzt aktualisiert am 02.12.2025
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Kurz vor der Weltpremiere in den kommenden Tagen steht der Name eines komplett neuen Supersportwagens von Toyota fest: GR GT. Ein frisch ausgestrahlter TV-Spot aus Japan zeigt das neue Topmodell neben seinen Ahnen LFA und 2000GT. Nach dem Reihensechszylinder im Oldie und dem schreienden V10 im LFA ist beim GR GT ein satter V8-Bass zu hören. Und offenbar gesellt sich noch ein weiterer V8-Supersportler – vielleicht von Lexus – neben den Boliden. Das zumindest deutet das jüngste Teaserbild an.

Erstmals ungetarnter Supersportler

Im Video und auf dem Foto ist der GR GT erstmals ungetarnt zu sehen – wenn auch mit gedimmter Beleuchtung, um Details zu kaschieren. Die breite Karosserie bleibt jedoch unübersehbar. Die Lichtsignaturen vorn und hinten erinnern zudem an den kommenden Hypercar-Rennwagen GR010 Le Mans (Modelljahr 2026). Gezeigt wird klar die straßenzugelassene Version, doch Toyota plant parallel einen GT3-Ableger für den Motorsport. Außerdem bestätigt der Hersteller einen komplett neuen V8-Motor, der auch bei Lexus eingesetzt werden dürfte – möglicherweise in einem noch sportlicheren, direkten LFA-Nachfolger.

Die GT3-Rennklasse wird weltweit immer populärer und lockt entsprechend immer neue Hersteller an. Auch Toyota hat mittlerweile Interesse, werksseitig in dieser Klasse vertreten zu sein. Einen Ausblick auf das passende Modell lieferte im Januar 2022 das Toyota GR GT3 Concept, das auf dem Tokyo Auto Salon präsentiert wurde. Vorgestellt wird der GT3-Rennwagen Anfang Dezember 2025, um dann ab 2026 ins Renngeschehen einzugreifen. Die GT3-Homologation des bislang eingesetzten Lexus RC F GT3 läuft 2027 aus.

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Patente für Namen, Design und V8

Dass die Japaner parallel zum GT3-Rennwagen eine Straßenversion planen, ist spätestens seit dem Goodwood Festival of Speed bekannt. Beide Versionen tauchten dort überraschend auf – zwar komplett im Tarnkleid, dafür aber in Bewegung. Allerdings fuhren die beiden Sportwagen sehr langsam die kurze Bergrennstrecke durchs englische Grün hinauf.

Entsprechende Andeutungen, die auf einen neuen Toyota-Supersportwagen hinwiesen, machte bereits 2022 der damalige Toyota-Boss und heutige Verwaltungsratschef Akio Toyoda. Weitere Nahrung lieferte die am 19. Januar 2024 beim Europäischen Patentamt und auch beim US-amerikanischen Patentamt eingetragene Modellbezeichnung GR GT. Die wurde in der Nizza-Klasse 12 getätigt und ist so für die Verwendung an Fahrzeugen und Fahrzeugteilen vorgesehen.

Das wiederum passt zu einer Design-Patentanmeldung aus dem Sommer 2022, bei der sich die Japaner mit ersten Bildern das Design von einem kommenden Sportwagen haben schützen lassen. Der Look der Design-Anmeldung passte genau zum in Tokio präsentierten Concept-Car, allerdings mit deutlich reduziertem Flügelwerk, kleineren Außenspiegeln und konventioneller Beleuchtung. Alles deutete auf ein Straßenmodell hin, das durch den jetzigen Goodwood-Auftritt bestätigt wurde.

Erlkönig entspricht Patentzeichnungen

Weiteren Schub lieferte ein im Oktober 2024 erwischter Erlkönig. Er entsprach weitestgehend den Linien, welche die Studie und auch die Patentanmeldung bereits vorgegeben hatten. Neu geformt schienen die vorderen Lufteinlässe zu sein. Der hintere Überhang wirkte etwas reduziert und die Außenspiegel präsentierten sich in neuer Form. Darunter waren zudem Sensoren für die Umfeldüberwachung zu erkennen. Auch der Heckdiffusor kam weniger extrem daher, integrierte am Erlkönig dafür vier Auspuffendrohre. Hinzu kam ein großer, aufgesetzter und verstellbarer Carbon-Heckflügel im typischen GT-Stil.

Erste Cockpit-Einblicke

Der Innenraum des Prototyps wirkte noch sehr rudimentär. Die Türen waren mit nackten Carbonplatten beplankt, zahlreiche Schläuche dienten als Belüftungssystem und der große Bildschirm war eindeutig ein provisorisch installiertes Testgerät. Bereits erkennbar war hingegen eine hohe und breite Mittelkonsole, die einer elektronischen Parkbremse sowie den Bedientasten für das automatische Getriebe eine Heimat gab. Unter der Tarnung der Armaturentafel dürfte ein zentral eingelassenes Display und unter der Hutze hinter dem Lenkrad ein digitales Kombiinstrument gesteckt haben.

V8 unter der Haube

Hinweise auf das Antriebskonzept lieferten bereits frühere Sichtungen des Rennwagens im Prototyp-Stadium auf der Motegi-Rennstrecke in Japan. Beobachter schwören darauf, einen V8-Sound vernommen zu haben – was sich nun beim Goodwood-Debüt bestätigte. Auch hier gab es bereits Hinweise in der Vergangenheit. Im Mai 2021 hatten sich die Japaner einen Biturbo-V8 patentieren lassen, der die Abgasturbinen zwischen die Zylinderbänke packt. Bereits 2019 und 2020 scheuchten die Japaner einen modifizierten Lexus LC mit einem neuen Biturbo-V8 zu Testzwecken bei mehreren Motorsportveranstaltungen um die Nordschleife.

Ohne Hybrid geht wohl nichts

Im GR GT dürfte so ein Achtzylinder aber mit einer zeitgemäßen Elektrounterstützung kommen. Über mögliche Leistungsdaten lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Dem Vierliter-Biturbo-V8-Prototyp im angepassten Lexus aus 2019 wurden bereits 600 PS nachgesagt. Der auf Wasserstoffbetrieb ausgelegte V8, den Yamaha für Toyota entwickelt hatte, dürfte dagegen keine Chancen in einem Serien-GR-GT haben.

Fazit