Elf Prozent mehr Oldtimer und das deutsche Durchschnittsauto hat erstmals mehr als 10 Jahre auf dem Buckel, Roller, Mopeds und Motorräder sind fast 20 Jahre: Der Fahrzeugbestand altert rapide, resümiert der ADAC nach einer Analyse von KBA-Zahlen.
Elf Prozent mehr Oldtimer und das deutsche Durchschnittsauto hat erstmals mehr als 10 Jahre auf dem Buckel, Roller, Mopeds und Motorräder sind fast 20 Jahre: Der Fahrzeugbestand altert rapide, resümiert der ADAC nach einer Analyse von KBA-Zahlen.
Die Anzahl der Oldtimer in Deutschland wächst, der Anteil am Gesamtbestand bleibt konstant. Und die Alltagsautos sind im Schnitt erstmals mehr als zehn Jahre alt. Das hat eine Auswertung des ADAC ergeben. Der Automobilclub hat die Bestandszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) genauer angeschaut.
In Deutschland sind 648.403 Autos älter als 30 Jahre. Das sind 10,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Oldtimer – ob mit oder ohne historisches Kennzeichen – wächst also. Weil gleichzeitig auch neue Autos zugelassen werden, der Gesamtbestand also ebenfalls wächst, bleibt der Anteil der Oldtimer konstant. Der liegt wie im Vorjahr bei 1,1 Prozent. Nicht alle davon sind mit einem historischen Kennzeichen zugelassen.
Die meisten Oldtimer (160.741 Exemplare) sind zwischen 30 und 34 Jahren alt, stammen also aus den 80er-Jahren. Das könnten zum Beispiel ein Golf II oder ein Mercedes 190 sein. Die zweithäufigste Gruppe (154.598 Exemplare) ist 50 bis 59 Jahre alt, stammt also aus den 60er-Jahren – und könnte schon seit 1997 mit einem H-Kennzeichen herumfahren.
Das am 1. Januar 1997 eingeführte H-Kennzeichen gibt es inzwischen übrigens seit 25 Jahren. Die ersten Modelle, die eins bekommen konnten, waren Autos des Jahrgangs 1967, also zum Beispiel VW Käfer und Typ 3, Opel Kadett A und Rekord A, Ford Taunus 17 M oder Volvo Amazon und Buckel.
Das durchschnittliche Alter der in Deutschland zugelassenen Autos steigt seit Jahren: Lag das 2012 noch bei 8,5 Jahren, so ist dies nun zum Stichtag 1. Januar 2022 erstmals zweistellig: 10,1 Jahre alt ist der in Deutschland zugelassene Durchschnitts-Pkw. Vor zehn Jahren war der Golf VI das meistverkaufte Auto.
Motorräder, Mopeds und Roller sind übrigens noch älter: Durchschnittlich 19,1 Jahre stehen bei Zweirädern auf der Lebensuhr.
Dass Autos im Schnitt 10,1 Jahre alt sind, kann auch ein gutes Zeichen sein: Unsere Autos sind haltbarer und langlebiger geworden, was ja der Umwelt nützt und Geld spart. Auch Sicherheit und Komfort bieten Autos des Jahrgangs 2012 praktisch ebenso wie welche von 2022.
Dass die Zahl der Oldtimer wächst, muss nicht heißen, dass es eine Schwemme junger Oldtimer gibt. Das zeigt zum einen der Anteil, der relativ konstant bei 1,1 Prozent bleibt und damit gemessen am Gesamtbestand marginal ist. Zum anderen ist der Bestand an Autos zwischen 25 und 29 Jahren extrem niedrig. In diesem Alter haben viele Autos dann eben doch das Ende ihres Lebenszyklus erreicht – und sei es aus wirtschaftlichen Gründen.