Ist der Astra noch ein Astra, mit Stellantis-Technik unter Blech und Blenden? Test des Kombi mit 1,2-Liter-Turbo.
Ist der Astra noch ein Astra, mit Stellantis-Technik unter Blech und Blenden? Test des Kombi mit 1,2-Liter-Turbo.
Es steckte ja schon immer etwas Konservatives im Opel Astra, auch in dem fürs große Gepäck, dem Caravan genannten Kombinationskraftwagen fürs Volk. Der heißt heute Sports Tourer und sieht auch so aus. Allerdings haben es die Außen- und Innenarchitekten prima hinbekommen, dass man ihm erstens die Stellantis-Einheitstechnik nicht ansieht. Sonst könnte man ja auch einen Peugeot 308 ordern. Und zweitens, dass der Astra noch immer dieses leicht konservativ angehauchte Flair hat – das man nicht mit bieder oder altbacken verwechseln sollte.
Doch allein das im Vergleich zu einigen Konzernverwandten benutzerfreundliche und ergonomische Cockpit mit den hochgesetzten Bildschirmen und Bedienoberflächen macht auch Generation L zum Astra, wie wir ihn kennen. Viele klar beschriftete Tasten, Drehregler für die Lautstärke und einen dem Fahrer zugewandten Touchscreen bieten heute nur wenige, weil oft Design vor Funktion kommt. Der Astra jedoch kann beides: gut aussehen und funktionieren.
Auch hinten, wo 597 Liter Gepäck reinpassen. Legt man die dreiteilige Lehne flach, kommen 1037 Liter dazu. Fürs Einladen muss man übrigens nicht hoch heben, weil die Ladekante 59 Zentimeter niedrig liegt. Und ohne das dicke Soundsystem (Serie beim hier gezeigten Ultimate-Paket) bleibt unterm – bei punktueller Last knarzigen – Ladeboden (den man geöffnet nicht mit der Hand festhalten muss, sondern aufhängen kann) mehr Platz für Kleinkram, Gepäckrollo und Trennnetz.
Ach ja, wir sind ja noch gar nicht gefahren. Wenn nicht gerade mal wieder ein Hinweiston piepst, macht der Astra Laune, lenkt ordentlich mit passender Servounterstützung, federt herb und ohne Beladung hinten etwas überdämpft, jedoch nicht zu straff. Dazu beschleunigt er zügig, der Automat wechselt die acht Stufen meist unauffällig, die Bremswege sind im Ernstfall kurz (33,5 Meter aus 100 km/h), und der Testverbrauch ist mit 7,3 Litern auf 100 km akzeptabel.
Nur harmonisches Anhalten kann der Astra in Verbindung mit der Automatik nicht – zumindest nicht ohne Kopfnicker. Denn kurz vorm Stillstand, wenn man die Bremsleistung schon wieder reduziert, pumpt der kalt recht rau klingende, ausreichend elastische und 130 PS starke Dreizylinder-Turbo wieder etwas Kraft ins Getriebe, gibt dem Kombi einen Schubser, bevor das Start-Stopp-System die Maschine abstellt. In dieser Beziehung dürfte der Astra gerne etwas konservativer sein.
Ja, der Astra ist noch immer ein Astra, weil er vieles anders und besser macht als jene, mit denen er sich Plattform und Technik teilt. Und weil er fährt, wie ein Opel fahren sollte: einfach und sicher.
Opel Astra Sports Tourer 1.2 DI Turbo Ultimate-Paket | |
Grundpreis | 39.630 € |
Außenmaße | 4642 x 1860 x 1480 mm |
Kofferraumvolumen | 597 bis 1634 l |
Hubraum / Motor | 1199 cm³ / 3-Zylinder |
Leistung | 96 kW / 130 PS bei 5500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h |
0-100 km/h | 10,2 s |
Verbrauch | 4,9 l/100 km |
Testverbrauch | 7,3 l/100 km |