Max Verstappen hat sein Rennen mit einer neuen Qualität gewonnen. Er zeigte Geduld und attackierte im richtigen Augenblick. Trotzdem machte Charles Leclerc in Summe die bessere Figur. Eine gelbe Flagge könnte ihn den Sieg gekostet haben.
Max Verstappen hat sein Rennen mit einer neuen Qualität gewonnen. Er zeigte Geduld und attackierte im richtigen Augenblick. Trotzdem machte Charles Leclerc in Summe die bessere Figur. Eine gelbe Flagge könnte ihn den Sieg gekostet haben.
Es kommt selten vor, dass der Zweite die bessere Note bekommt als der Sieger. Vor allem wenn die beiden Kandidaten fast das perfekte Wochenende abgeliefert haben. Das von Charles Leclerc war in Summe eine Spur besser. In der Qualifikation holte er das Maximum aus seinem Ferrari heraus. Die Bestzeit von Sergio Perez konnte einfach keiner schlagen. Max Verstappen versemmelte die Qualifikation, weil er bei der Reifenvorbereitung etwas Neues probierte, das aber nicht so funktioniert hat wie erhofft.
Im Rennen profitierten beide vom Pech des Trainingsschnellsten. Sergio Perez wechselte im Renntempo die Reifen, seine Gegner in einer Safety-Car-Phase. Leclerc erbte die Führung vor Verstappen, der dem Ferrari folgte wie ein Schatten, aber nie richtig in Schlagdistanz kam. Erst eine VSC-Phase öffnete Verstappen die Tür. Er brachte seine harten Reifen früher auf Temperatur.
Dann wiederholten Leclerc und Verstappen ihre Show von Bahrain. Diesmal in vier Akten. Die ersten zwei Runden gingen an den WM-Spitzenreiter. Er trickste Verstappen mit Schachzügen aus, die man eigentlich eher dem Holländer zutraut. Doch Max passte gut auf. Im dritten Anlauf packte er eine Finte aus. Zwei Runden später setzte Leclerc zum Konter an. Er hing am Zielstrich mit offenem Heckflügel bereits hinter dem Red Bull, als ihn eine gelbe Flagge in der ersten Kurve einbremste. Unter dem Strich geben wir Leclerc eine 10 und Verstappen eine 9.
Die Note 9 haben sich zwei weitere Fahrer verdient. Sergio Perez für die Runde seines Lebens im Q3 und dafür, dass ihm das Safety-Car vielleicht einen Sieg gestohlen hat. Und George Russell dafür, dass er in dem störrischen Mercedes das bestmögliche Resultat erzielt und den großen Lewis Hamilton geschlagen hat.
Hier die F1-Fahrer-Noten für den Jeddah-Grand-Prix in der kurzen Übersicht. Die detaillierten Einzelkritiken der 20 Piloten finden Sie wie immer in der Galerie: