Mate Rimacs Elektrosportler Nevera ist stärker als der Chiron. Als Bugatti-Chef will er dessen Leistung und Top-Speed steigern und setzt weiter auf Verbrennungsmotoren.
Mate Rimacs Elektrosportler Nevera ist stärker als der Chiron. Als Bugatti-Chef will er dessen Leistung und Top-Speed steigern und setzt weiter auf Verbrennungsmotoren.
Während Autohersteller immer mehr von ihren Zwölf- und Achtzylinder-Motoren aus dem Programm nehmen, scheint das einzige 16-Zylinder-Pkw-Serientriebwerk eine Zukunft zu haben: Auch der Nachfolger des aktuellen Bugatti Chiron bekommt einen kräftigen Benzin-Verbrennungsmotor. Dies hat der neue Bugatti-Chef Mate Rimac jetzt in einem Video betont.
Der kroatische Erfinder und Unternehmer Mate Rimac hat 2009 Rimac Automobili gegründet und bringt das elektrische Hypercar Nevera mit 1.900 PS auf den Markt. Über 52 Prozent des Autoherstellers gehören nach wie vor Mate Rimac selbst, 24 Prozent sind in der Hand der Porsche AG. Umgekehrt gehören seit dem 2. November 2021 55 Prozent von Bugatti zu Rimac, die anderen 45 Prozent zu Porsche. Im Rahmen dieses Deals gelangte Mate Rimac auf den Bugatti-Chefsessel. Wer jetzt dachte, Bugatti hat höchstens noch als Ausstattungsvariante des elektrischen Rimac-Supersportwagens Nevera eine Zukunft, kann sich entspannen: Bugatti bleibt in Molsheim und die dortige Manufaktur-Produktion liefert eine Qualität, die Mate Rimac zum einen beeindruckt, die er aber auch weiter verbessern möchte.
In dem Video betont Mate Rimac seine Passion für Bugatti – er erinnert sich an die Freude, als er im Jahr 2002 im VW-Forum-Berlin den ersten Veyron sah und sich kaum vorstellen konnte, dass den VW-Ingenieuren die Umsetzung zu einem mega performantem Serien-Supersportwagen gelingt. Die Meinung, dass VW mit dem Bau von Bugatti Veyron und dessen Nachfolger Chiron Unglaubliches geleistet hat, teilt Mate Rimac mit vielen Experten und Fans. Dieses Erbe achtet Rimac – und er möchte es weiterentwickeln. Dabei hat Rimac in verschiedenen Interviews inzwischen klar gemacht, dass er vor allen Dingen Elektroautos konstruiert, weil er deren Performance und somit deren hohes, schon im Stand anliegendes Drehmoment mag. Idiologische Berührungsängste mit Verbrennungsmotoren hat er nicht.
"Wir entwickeln den Verbrennungsmotor weiter: Es gibt eine Zukunft für Verbrennungsmotoren bei Bugatti." stellt Mate Rimac klar. Er schiebt nach, dass er schon immer nur mit dem Besten zufrieden war, um damit auch nachfolgende Generationen zu inspirieren.
Wann ein Nachfolger des seit 2016 gebauten Bugatti Chiron kommt, ist bisher nicht bekannt. In der Version Super Sport leistet der 16-Zylinder-Motor des Chiron 1.600 PS, was ihn 490 km/h schnell macht. Da Mate Rimac die Performance der Bugatti-Modelle weiter verbessern möchte, hat ein Chiron Nachfolger wahrscheinlich mehr als 1.700 PS und schafft dann wohlmöglich eine Höchstgeschwindigkeit von über 500 km/h – während niedrige Beschleunigungszeiten eher mit Elektromotoren möglich sind, bleiben hohe Höchstgeschwindigkeiten, erst Recht über längere Strecken, eine Domäne von Verbrennungsmotor-Autos.
Mate Rimac weiß um das wertvolle Erbe von Bugatti – sowohl der Veyron als auch der Chiron sind eher Ingenieurs-Kunstwerke als nüchterne mechanische Konstruktionen. Jetzt ist Elektro-Pionier Mate Rimac Bugatti-Chef – was Petrolheads keine Sorgen machen muss: Rimac kündigt für die nächste Bugatti-Generation wieder einen Verbrennungsmotor an.
Den neuen Bugatti möchte Mate Rimac noch performanter machen als den aktuellen Chiron – damit steht eine Höchstgeschwindigkeit von über 500 km/h im Raum. Das Feld der höchsten Geschwindigkeit möchte Rimac offenbar auch kleinen Marken wie Koenigsegg aus Schweden oder Tunern wie Hennessy aus Texas nicht kampflos überlassen.
Wann eine neue Bugatti-Generation kommt und ob die tatsächlich wieder mit einem 16-Zylindermotor arbeitet – oder mit einem Hybridantrieb, dem vielleicht sogar ein kleinerer Verbrenner reicht, ist allerdings bisher nicht bekannt.