Der sportliche Renault-Ableger Alpine plant bis 2026 eine Limousine, einen Crossover und eine neue A110. Danach folgen zwei weitere Modelle.
Der sportliche Renault-Ableger Alpine plant bis 2026 eine Limousine, einen Crossover und eine neue A110. Danach folgen zwei weitere Modelle.
Im Kontext des "Renaulution"-Strategieplans des französischen Autobauers Renault hat Alpine die Strategie für die kommenden Jahre vorgestellt. Unter dem Dach von Alpine werden künftig die Bereiche Alpine Cars, Renault Sport Cars und Renault Sport Racing ihre Kräfte bündeln. Neben dem Fokus auf die Formel 1 will Alpine neue, rein elektrisch angetriebene Sportwagen entwickeln. Dabei wird Alpine auf das komplette technische Know-how der Renault Gruppe und der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz zurückgreifen.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich Alpine fortan nicht allein auf Sportwagen konzentrieren will, sondern auf Basis des zur Verfügung stehenden Technik-Pools zur rein elektrischen Weltmarke ausgebaut werden soll. Dafür braucht es eben auch weitere Baureihen. Bis 2026 stehen eine Fließheck-Limousine im B-Segment und ein Crossover im C-Segment auf dem Plan. Später sollen ein Mittelklasse-Modell und ein Fahrzeug in der gehobenen Mittelklasse folgen. Davon verspricht sich der Hersteller ein Wachstum außerhalb Europas in Nordamerika und China.
Der Fokus soll künftig, auf Basis der neuen Struktur, dennoch bei der Entwicklung von rein elektrischen Sportwagen bleiben. Geplant sind ein rein elektrischer Kompaktsportwagen im B-Segment auf Basis der neuen CMF-B EV-Plattform, ein rein elektrischer Sports Cross-Over im C-Segment auf Basis der neuen Allianz-CMF-EV-Plattform sowie ein rein elektrischer Nachfolger der Alpine A110.
Hier kommt als weiterer Partner Lotus ins Spiel. Der inzwischen zum chinesischen Geely-Konzern gehörende britische Sportwagenhersteller hat das elektrische Hypercar Evija (siehe Bildergalerie) entwickelt und jetzt eine Absichtserklärung mit Renault/Alpine unterschrieben. Alpine und Lotus werden eine umfassende Machbarkeitsstudie für das gemeinsame Engineering, Design und die Entwicklung eines elektrisch angetrieben Sportwagens durchführen, indem sie die Ressourcen, das Fachwissen und die Einrichtungen der jeweiligen Unternehmen in Frankreich und Großbritannien nutzen, heißt es darin. Geprüft werden auch eine Zusammenarbeit beim Thema Service sowie im Bereich Motorsport. Hier steht die Zusammenarbeit zur Nutzung der Motorsportplattformen von Alpine für die Formel 1 bis Formel E und Endurance im Fokus. Vielleicht finden die Marken ja sogar bei den Crossover-Plänen von Alpine zusammen – Lotus hat für sein geplantes E-SUV Lambda bereits eine Geely-Plattform in der Mangel.
Alpine fertigt aktuell am Standort Dieppe den Mittelmotorsportwagen A110. Renault Sport Cars entwickelt mit einem 300-köpfigen Team Sportwagen und Performance-Varianten auf Großserienbasis wie den Mégane R.S. Trophy. Renault Sport Racing ist für die motorsportlichen Aktivitäten des Unternehmens zuständig, darunter auch die Formel 1, und beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter. Das bisherige Renault Formel-1-Werksteam startet ab der Saison 2021 unter dem Namen Alpine.
Alpine will künftig nur noch rein elektrisch angetriebene Modelle bauen – Sportwagen, Mittelklasse-Modelle, eine Limousine und einen Crossover. Für Fans des hinreißenden Retro-Zweisitzers A110 sicher nicht die beste Nachricht. Die Technik kommt dabei aus dem Konzernbaukasten. Dass als Entwicklungspartner Lotus an Bord kommt, könnte Sportwagen-Begeisterte hingegen freuen.