Ein Auto, das nicht bremst, ist nicht unbedingt ein Fall für die Polizei, sondern für die Werkstatt. Bei einem Bremsversagen im Kreis Ludwigsburg wurden die Gesetzeshüter jetzt allerdings hinzugezogen.
Wie die Polizei Ludwigsburg über ihren Facebook-Account mitteilt, war einem Fahrer einer Firma bei der Abholung eines Pkw während der Fahrt aufgefallen, dass das Auto keinerlei Bremswirkung zeigte. Seine Firma hatte den Mercedes GLE 400 mit Neuwert von 100.000 Euro über eine Auktionsplattform erworben. Der Abholfahrer verständigte einen Abschleppdienst und in der Folge das Polizeirevier Vaihingen/Enz.
Holzklötze mit Brembo-Schriftzug
Der Mercedes-Luxus-SUV wurde huckepack zu einem Autohaus gebracht, um dort die Bremsanlage zu überprüfen. Bereits der verbrannte Holzstaub auf den vorderen Felgen ließ die Mechaniker und die Beamten aufmerken. Eine tiefergehende Inspektion förderte an der Vorderachse Bremsbeläge aus Holz zutage. Die waren exakt in Form gesägt und sauber eingepasst. Zur Abrundung hatte der unbekannte Holzkünstler seine Werke mit einem Filzstift auch noch mit dem Schriftzug "Brembo" verfeinert.

Der Belaghersteller hat seine Werke dreist mit Brembo beschriftet.
Was sich der Bremsbelag-Schreiner dabei gedacht hat, ist nicht bekannt. Die Holzbremsbeläge, oder was noch davon übrig war, hat die Polizei sichergestellt. Eine Anzeige gegen den Fahrzeugvorbesitzer wurde eingeleitet, denn eine solche Manipulation an derart sicherheitsrelevanten Bauteilen ist lebensgefährlich. Gerade der "Brembo"-Schriftzug zeigt zudem, dass der "Mechaniker" nicht wusste was er tat. Wie bei Bremsen von Brembo die richtigen Beläge an die Bremsscheibe gelegt werden, zeigt dieses Video. In ihm präsentiert der Hersteller, wie er mit seinem System "Enesys" Bremsstaub reduziert. Denn wenn in Scheibenbremsen Bremsbeläge nicht aus Holz über Bremsscheiben schleifen, entsteht Abrieb, den man als Bremsstaub nicht nur auf den Felgen wiederfindet. Bremsstaub besteht zu mehr als 90 Prozent aus Partikeln mit einem Durchmesser kleiner 0,55 Mikrometer und zählt damit zum Feinstaub. Rund 10.000 Tonnen Bremsstaub entstehen in Deutschland jedes Jahr.











