Auf der Jahrespressekonferenz im März 2022 hat Skoda ein Concept Car geteasert. Die Studie gebe einen Ausblick auf die künftige Designsprache der Marke, die Skoda als "modern solid" beschreibt. Der große SUV richte sich an Familien und Outdoor-Freunde, so die VW-Tochtermarke.
Das Concept Car wollen die Tschechen in der zweiten Jahreshälfte 2022 enthüllen. Es soll die neue Designsprache unter dem Leitgedanken "modern solid" vorstellen, die der Hersteller "im nächsten Jahr sukzessive" ausrollen will. Damit legt der tschechische Automobilhersteller "den Fokus noch stärker auf Lebenswelten wie etwa Familie und Outdoor-Aktivitäten und trägt damit den sich rapide verändernden Ansprüchen und Bedürfnissen seiner Kunden Rechnung", so der sehr kurze Pressetext.
Auf der Jahrespressekonferenz am 22. März 2022 bezeichnete Skoda den Wandel durch "modern solid" als den dramatischsten seit der Eingliederung in den VW Konzern. Mit ihm will die Marke auch die Modellpalette neu aufstellen.
Ein großer E-SUV
Auf dem ersten verschleierten Bild wirkt die Studie wie ein sehr geräumiger SUV im Format eines Kodiaq oder noch größer. Ein spezielles Raumkonzept soll besonders viel Platz im Interieur schaffen. Was äußerlich an dem weichgezeichneten Bild erkennbar ist, deutet auf sehr klare Linien hin, zu denen die Bezeichnung "modern solid" tatsächlich sehr gut passt. Einen konkreten Modellhintergrund für das Concept Car verneint Skoda.
Kein Wunder: Der ebenfalls geräumige E-SUV Enyaq (in der Bildergalerie das Enyaq Coupé) ist ausverkauft, 45.000 Stück sind ausgeliefert, insgesamt 115.000 Bestellungen liegen vor. Aber aktuell steht die Produktion still, weil die Lieferung von Kabelbäumen aus der Ukraine zum Erliegen gekommen ist. Skoda stehe zu seinen Partnern dort und will sie weiter unterstützen. Mit alternativer Produktion von Kabelbäumen will man aber in zwei bis drei Wochen die Produktion wieder hochfahren.
Neue Elektro-Skodas unterhalb des Enyaq
Die Herausforderung aktuell ist also eher, die Nachfrage zu befriedigen, weitere große E-Autos muss Skoda also nicht entwickeln. Bis 2030 plant Skoda zwar drei weitere, rein elektrische Modelle, die rangieren preislich und größentechnisch aber alle unterhalb des Enyaq iV. Die neue Designsprache werden sie aber dennoch tragen.
Eines der neuen Modelle wird ein weiterer E-SUV mit dem Arbeitstitel „Elroq“ sein, der technisch eng mit dem Enyaq verwandt sein wird, ein weiteres wird der Skoda-Ableger des ID.2 und auf dem Small-MEB (Modularer Elektrobaukasten) mit Frontantrieb basieren. Und als erstes Flachboden-E-Auto dürfte ein elektrischer Octavia Combi das Portfolio abrunden.
Damit soll der Anteil vollelektrischer Modelle in Europa je nach Marktentwicklung soll auf 50 bis 70 Prozent steigen. Parallel dazu wurden am Hauptsitz in Mladá Boleslav bereits über 227.000 Hochvolt-Traktionsbatterien für die Plug-in-Hybridmodelle von Skoda und weiterer Konzernmarken gefertigt, Ende April startet hier die Produktion von MEB-Batteriesystemen. Darüber hinaus soll noch im ersten Halbjahr die Entscheidung über eine mögliche Gigafactory in Tschechien fallen.
Fazit
Für Enayq und Enyaq Coupé (siehe Bildergalerie) hat Skoda viel Anerkennung bekommen, gerade was das Design angeht. So mancher VW-Mitarbeiter fand den E-SUV der Tschechen gelungener als ID.4 und ID.5. Aber Skoda will sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen und schon 2023 eine neue Designsprache an den Start bringen. Nach dem, was bislang zu erkennen ist, passt die neue, reduziertere, klarere Linie gut zur Marke. Mehr wird man erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 erkennen, wenn Skoda das Concept Car "modern solid" enthüllt.