Für Alpine werden die letzten Rennen dieser Saison zäh. Das französische Team fällt immer weiter zurück. Der Aufstieg ins Q2 zählt aktuell schon wie ein Sieg. Punkte liegen meist komplett außer Reichweite. In Mexiko blieben Pierre Gasly und Franco Colapinto wieder mal im Q1 hängen. Und im Ziel fehlten satte 37 Sekunden auf den Vorletzten.
Die Fahrer gehen durch eine harte Zeit. Veteran und Zugpferd Gasly spürt, dass er mit diesem Auto nur noch belohnt wird, wenn das Chaos die Regie übernimmt. Colapinto will sich präsentieren, doch sein launisches Rennauto macht es ihm schwer, konstant Leistung abzuliefern. Sein einziger Anhaltspunkt ist der Teamkollege, der natürlich besser mit Schwierigkeiten umgehen kann, weil er sie schon mal erlebt hat.
Das mag den Argentinier dazu getrieben haben, in Austin Gasly gegen die Anweisungen des Teams überholt zu haben. Wenn man nur einen Gegner hat, fährt der Frust mit. Und man will zeigen, was man kann. Da fuhr der 22-Jährige aus Buenos Aires noch um einen neuen Vertrag für die Saison 2026. Jede Möglichkeit, um für sich zu werben, wollte er nutzen. Das kam aber nicht gut an.
Colapinto die beste Wahl
Das Team hat Colapinto daraufhin den Kopf gewaschen. "Franco musste sich bei Gasly und dann bei der ganzen Rennmannschaft entschuldigen", verrät Alpine-Capo Flavio Briatore. Colapinto sah kleinlaut ein: "Anweisungen des Teams sind immer zu befolgen."
Trotz des Tabubruchs wird Colapinto auch 2026 für Alpine antreten. Die Bestätigung des seit Wochen unterschriebenen Deals folgte beim Südamerika-Klassiker in Brasilien. Noch vor dem ersten Training (7.11.) flatterte die Pressemitteilung des Teams herein. Man wollte auch warten, weil das Datum 7.11.25 addiert die Zahl 43 ergibt. Das ist die Startnummer Colapintos. Die genaue Uhrzeit betrug 10.43 Uhr brasilianischer Zeit. Die 10 steht dabei für die Nummer seines Teamkollegen Gasly. Da hat sich die PR-Abteilung bei Alpine einiges gedacht.
"Er hat sich zuletzt gut gesteigert und fährt seit vier Rennen auf dem Niveau von Pierre", lobte Briatore schon vor der offiziellen Verkündung. Viele Optionen hatte der ehemalige Meistermacher bei der Fahrerwahl nicht. Im eigenen Pool befinden sich nur Rookies, und auf einen erfahrenen Piloten lohnt es sich nicht zu warten. Colapinto bedankte sich artig: "Ich bin sehr dankbar gegenüber Flavio und dem gesamten Team, dass sie an mich glauben. Das hilft uns, das Team in Zukunft voranzubringen."
Mick Schumacher fuhr zwar lange für das hauseigene Langstrecken-Projekt, hatte aber nie eine Chance auf den Wechsel rüber in die Formel-1-Abteilung von Alpine. Mit der Entscheidung für Colapinto schließt sich für den Deutschen eine weitere Tür zu einem möglichen Formel-1-Comeback. Die letzten offenen Cockpits gibt es bei Red Bull. Aber auch da hat der ehemalige Haas-Pilot keine Chance.

Tsunoda und Lawson haben noch bis Abu Dhabi Zeit, die Red-Bull-Führung zu überzeugen.
Red Bull vertagt Fahrer-Entscheidung
Red Bull will in Abu Dhabi entscheiden, ob Toro Rosso 2026 mit Liam Lawson oder Yuki Tsunoda weiterfährt. Der Aufstieg von Isack Hadjar zum neuen Teamkollegen von Max Verstappen bei Red Bull scheint beschlossene Sache. Und beim Junior-Team wird wohl Arvid Lindblad eine Chance bekommen. Der Formel-2-Pilot hatte bei seinem Einsatz im ersten Mexiko-Training zuletzt einen guten Eindruck hinterlassen.
Für Schumacher gibt es nun nicht mehr viele Optionen. Nach seinem IndyCar-Test vor wenigen Wochen stellt sich die Frage, ob er den Weg zum Indy-Vollzeitfahrer in die USA wagt. Alternativ könnte der Deutsche sicher auch als Ersatzfahrer bei irgendeinem Formel-1-Team andocken. Dort gäbe es aber keine Rennpraxis. Sollte Schumacher doch weiter in der WEC bleiben wollen, muss er sich schnell entscheiden. Hier sind die besten Plätze für 2026 schon vergeben.












