Aston Martin - Formel 1 - Bahrain Test 2023 xpb
Aston Martin - Formel 1 - Bahrain Test 2023
Williams - Formel 1 - Bahrain Test 2023
Williams - Formel 1 - Bahrain Test 2023
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F1-Analyse 2022 vs. 2023: Gewinner und Verlierer

Speed-Analyse 2022 vs. 2023
Wer hat sich am meisten verbessert?

GP Bahrain 2023

Wir haben die Bahrain-Leistungen aller zehn Neuwagen mit den Zeiten aus der Vorsaison verglichen. Die Zeiten zeigen deutlich, wie sich das Kräfteverhältnis von einem auf das andere Jahr verändert hat. Wie immer gibt es Gewinner und Verlierer.

Die Weltmeister von Red Bull sind über den Winter noch besser geworden. Am meisten gesteigert hat sich aber Aston Martin. Ferrari und Mercedes fielen im Vergleich mit er Konkurrenz zurück. Sauber und Alpha Tauri bewegten sich kaum von der Stelle. Was bei den Eidgenossen weniger ins Gewicht fällt, weil die Absprungbasis höher war.

Das ergeben die Vergleichszahlen von 2022 und 2023. Die Verschiebungen variieren je nach Rennen oder Qualifikation. Ferrari und Haas sind traditionell am Samstag besser als am Sonntag. Bei Mercedes war es mal anders. Aber jetzt musste Mercedes auch im Rennen Federn lassen. Zu wenig Abtrieb bestraft in jeder Disziplin.

Neue Autos acht Zehntel schneller

Im Vergleich der schnellsten Quali-Zeiten zeigt sich, wer über den Winter am meisten zugelegt hat. Als Basis für die Berechnung haben wir die jeweils schnellste Runde genommen, egal ob sie im Q1, Q2 oder Q3 gefahren wurde. Sonst hätte der ein oder andere Teilnehmer gar keine Vergleichszeit. Nico Hülkenberg wurde im Q3 die schnellste Runde wegen Überschreitung der Streckenlimits gestrichen. Alexander Albon beendete das Q2 nach einem Frontflügelbruch vorzeitig.

Interessant ist, dass die Formel 1 trotz der neuen Unterboden-Regel deutlich schneller geworden ist. Auf dem Papier sollten die 15 Millimeter höhergelegten Kanten eine halbe Sekunde Zeit kosten. Doch wenn man die jeweils besten Trainingsrunden aller zehn Autos addiert, kommt man 2022 auf einen Schnitt von 1.31,604 Minuten.

In diesem Jahr sank das Mittel des Feldes um 0,822 Sekunden auf 1.30,779 Minuten. Ein Teil geht auf die aerodynamische Entwicklungsarbeit, der andere auf das Übergewicht, das viele Autos vor einem Jahr noch mit sich herumschleppten.

Vergleich: Bahrain Qualifying 2022 vs. 2023

Team Quali 2022 Quali 2023 Differenz
Aston Martin 1.32,777 min 1.30,336 min 2,441 s
Williams 1.32,664 min 1.31,461 min 1,203 s
Red Bull 1.30,681 min 1.29,708 min 0,973 s
Mercedes 1.31,048 min 1.30,340 min 0,708 s
Alpine 1.31,621 min 1.30,914 min 0,707 s
Haas 1.31,461 min 1.30,809 min 0,652 s
McLaren 1.32,008 min 1.31,381 min 0,627 s
Ferrari 1.30,558 min 1.30,000 min 0,558 s
Alpha Tauri 1.31,635 min 1.31,400 min 0,235 s
Sauber 1.31,560 min 1.31,443 min 0,117 s

Red Bull steigert sich um neun Zehntel

Der große Gewinner ist Aston Martin. Der WM-Siebte des Vorjahres gewann 2,441 Sekunden. Sicher war der AMR22 bei seiner Geburt keine Offenbarung. Zu schwer und vom Bouncing befallen. Schon im letzten Jahr legte Aston Martin eine B-Version nach. Doch selbst wenn man dem Upgrade eine Sekunde zugesteht, hätte Aston Martin über den Winter immer noch den größten Sprung geschafft. Das erklärt die aktuelle Kronprinzenrolle hinter Red Bull.

Das Weltmeisterteam hat sich um 0,973 Sekunden gegenüber Vorjahr gesteigert. Das ist hinter Aston Martin und Williams Platz drei im Feld und eine Ohrfeige für die Verfolger, die eigentlich besser hätten entwickeln müssen, wenn sie Red Bull einholen wollen.

Doch Ferrari unterbot seine Pole Position aus dem letzten Jahr nur um 0,558 Sekunden, und Mercedes war mit seinem W14 lediglich um 0,708 Sekunden besser als mit dem W13. Ferrari hätte das Bild etwas aufhübschen können, hätte sich Leclerc noch einen zweiten Q3-Versuch gegönnt. Mehr als zwei oder drei Zehntel lagen aber auch da nicht mehr drin.

Logan Sargeant - Williams - Bahrain F1-Test - 23. Februar 2023
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Williams hat im Mittelfeld einen großen Sprung gemacht. Alex Albon wurde mit einem WM-Punkt belohnt.

Williams mit dem großen Coup

Im Mittelfeld, wo jedes Zehntel zählt, machen sich Verschiebungen besonders stark bemerkbar. Sauber feilte nur 0,117 Sekunden von seiner Vorjahreszeit weg, doch der alte C42 zählte zu Saisonbeginn 2022 wahrscheinlich zu den Top 4-Autos. Es war in Bahrain 2022 das einzige Auto auf dem Mindestgewicht.

Alpine legte wie Mercedes um 0,707 Sekunden zu, fiel aber gefühlt zurück. Weil Bahrain im vergangenen Jahr eine der schlechtesten Strecken für die Franzosen war. Da war die Steigerung kein großes Kunststück. Red Bull ist nun weiter weg, und auch zu Mercedes hat man nichts gewonnen. Aus dem direkten Umfeld stürzte nur McLaren ab.

Der Rundenzeiten-Vergleich dokumentiert die Krise von McLaren nur unzureichend. Lando Norris war immerhin um 0,627 Sekunden schneller als vor einem Jahr. Doch McLaren lag auch schon 2022 in Bahrain komplett neben der Spur. Beim zweiten Rennen in Jeddah erfolgte die erste Korrektur. Das könnte diesmal länger dauern, baute der neue Teamchef Andrea Stella vor.

Williams hat im hinteren Feld mit einer Verbesserung von 1,203 Sekunden den großen Coup gelandet. McLaren dagegen fiel in die Fänge von Williams und auch Alpha Tauri, wo mit 0,235 Sekunden nicht viel weiterging. Haas ist mit 0,652 Sekunden gut dabei, aber hier gilt das umgekehrte wie bei Alpine. Bahrain war 2022 eines der besten Pflaster für den US-Rennstall.

Vergleich GP Bahrain - Rennen (42. Runde)

Team Rückstand 2022 Rückstand 2023
Red Bull 4,9 s P1
Aston Martin 1 Runde 34,1 s
Ferrari P1 32,7 s
Mercedes 37,4 s 35,8 s
Sauber 85,6 s 57,6 s
Alpine 81,2 s 75,4 s
Williams 1 Runde 71,2 s
Haas 67,7 s 1 Runde
Alpha Tauri 74,5 s 80,6 s
McLaren 1 Runde 1 Runde

Ferrari verliert in 42 Runden 33 Sekunden

Im Rennen werden die Auf- und Ab-Bewegungen zum Teil bestätigt, zum Teil widerlegt. Um die beiden Saisonstarts miteinander zu vergleichen, muss man nach 42 Runden einen Cut machen. Danach gab es 2022 ein Safety-Car. Das verzerrt die tatsächlichen Abstände, weil es das Feld wieder zusammenschob.

Im letzten Jahr war Ferrari im Rennen die Messlatte. Red Bull hatte nach 42 Runden 4,9 Sekunden Rückstand. Diesmal waren es nach der gleichem Distanz 32,7 Sekunden Vorsprung auf Ferrari. Das ist ein Erdrutsch. Mercedes verhält sich im Vergleich zum jeweiligen Marktführer stabil. Vor zwölf Monaten 37,4 Sekunden Rückstand zur Spitze, jetzt 35,8 Sekunden.

Aston Martin dagegen kam aus der Tiefe des Raumes. Von einer Runde im Minus auf nur noch 34,1 Sekunden Defizit. Williams steigerte sich von einem Rundenrückstand auf ein Delta von 71,2 Sekunden, und auch Sauber hat im Renntrim Boden auf den Spitzenreiter gut gemacht. Nach 42 Runden waren es vor einem Jahr 85,6 und jetzt 57,6 Sekunden.

Alpine hat sich leicht verbessert. Von 84,2 auf 75,4 Sekunden. Dafür rutschte Alpha Tauri näher Richtung Abstiegszone. Mit 80,6 Sekunden Rückstand ist man sechs Sekunden näher an der Überrundung als 2022. Schlimmer erwischte es Haas. Von 67,7 Sekunden auf eine Runde Rückstand. Immerhin wissen die Ingenieure, woran sie arbeiten müssen. An der hohen Reifenabnutzung.

McLaren dagegen blieb im Keller der Hoffnungslosigkeit. Gestern wie heute lag der beste Fahrer des Traditionsrennstalls nach zwei Dritteln der Renndistanz bereits eine Runde zurück. In der Galerie zeigen wir Ihnen noch einmal alle neuen Rennwagen.

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