Der spanische Karosseriebauer Hurtan macht aus dem MX-5 das Modell Grand Albaycin – mit dem Segen eines spanischen Mazda-Händlers. Die Fahrzeugbasis ist nicht mehr zu erkennen.
Der spanische Karosseriebauer Hurtan macht aus dem MX-5 das Modell Grand Albaycin – mit dem Segen eines spanischen Mazda-Händlers. Die Fahrzeugbasis ist nicht mehr zu erkennen.
Hurtan ist ein kleiner spanischer Karosseriebauer, der 1969-mal eine Studie präsentierte und 30 Jahre später tatsächlich mit der Produktion von umgebauten Fahrzeugen begann – weshalb sich die Firma selbst als Autohersteller sieht. Inzwischen hat Hurtan verschiedene, sehr eigenwillig designte Modelle im Programm, darunter beispielsweise zu SUV im Stil des Neoklassizismus umgebaute Jeep Wrangler. Jetzt stellen die Spanier mit dem Grand Albaycin einen sehr eigenständig gezeichneten Zweisitzer vor, der auf dem Mazda MX-5 basiert.
Hurtan sitzt im spanischen Santa Fe, zehn Kilometer westlich von Granada. Und ein Stadtteil Granadas heißt wie der gleichnamige Hügel, auf dem er liegt: Albaycin. Mit dem Grand Albaycin würdigt Hurtan also dieses historische Viertel. Den originalen MX-5 erkennen Interessenten an den Konfigurationsmöglichkeiten des Albaycin: Das Auto bekommt entweder ein Stoffdach oder das versenkbare Hardtop aus dem RF-Modell (RF: Retractable Fastback).
Außerdem sollen die Kunden zwischen einer sogenannten Heritage-Ausführung oder einer Bespoke-Variante wählen können, wobei letzte wohl weniger retro sein soll. Schließlich ist die Optik des Grand Albaycin sehr klassisch – Hurtan scheint sich dabei an elegant geschwungenen Vorkriegs-Limousinen aus den 1930er-Jahren zu orientieren. Dass sich deren Proportionen nur schwer auf einen kleinen leichten Roadster übertragen lassen, kann mit dem Grand Albaycin als bewiesen gelten. Der Innenraum wirkt hingegen mit seiner aufwendigen hellen Belederung gelungen.
Die Antriebstechnik des MX-5 lässt Hurtan unangetastet: Entweder, es gibt den 1,5-Liter-Vierzylinder mit 132 PS oder den 2,0-Liter-Vierzylinder mit 184 PS, immer gekoppelt an eine manuelle Sechsgang-Schaltung. Mit dem kleineren Motor ist der spanische Retro-Flitzer laut Hersteller 204 km/h schnell, mit dem größeren bis zu 219 km/h – das sind exakt die gleichen Werte, die Mazda für seinen MX-5 angibt. Beschleunigungswerte gibt es noch nicht. In Anbetracht der Leistungswerte können die zwei aus dem Heck schauenden Doppel-Endrohre kaum ernst gemeint sein – sie sind es aber.
Seine MX-5 bezieht der Umbauer von einem Mazda-Händler in Granada. Noch in diesem Jahr möchte Hurtan 30 Exemplare von dem wulstigen Roadster bauen – nach dem Bau erfolgt eine neue Homologation, so dass die Fahrzeuge nicht mehr als Modelle von Mazda in der Zulassungsstatistik auftauchen. Einen Preis haben die Spanier noch nicht bekannt gegeben.
Hurtan baut mit dem Grand Albaycin einen MX-5 zu einem optisch außergewöhnlichen Retro-Sportwagen um. Die großen gewölbten Radhäuser und die auch sonst in möglichst großen Schwüngen gezeichnete Karosserie nehmen dem Auto die optische Leichtigkeit, die der Serien-MX-5 hat. Aber mit Blick auf die übrige Modellpalette der Spanier muss man anerkennen: Der Grand Albaycin ist bisher immerhin ihr bei weitem gelungenster Entwurf. Trotzdem wirkt das Auto comichaft – und die vier Endrohre sind wirklich ein bisschen zu viel.