Der schon 2010 präsentierte Mia Electric soll ab 2023 ein Comeback feiern. Der kleine E-Van mit Schiebetüren soll ab 16.000 Euro kosten.
Der schon 2010 präsentierte Mia Electric soll ab 2023 ein Comeback feiern. Der kleine E-Van mit Schiebetüren soll ab 16.000 Euro kosten.
Im Jahr 2010 stellte der ehemalige VW-Designer Murat Günak mit Partnern das Konzept eines elektrisch angetriebenen Kleinbusses mit dem Namen Mia Electric vor (siehe oben eingebaute Fotoshow). Für die Produktion wurde ein vom Automobilzulieferer Heuliez übernommenes Werk genutzt. Doch schnell geriet das Projekt in Schieflage, 2014 wurde Insolvenz angemeldet. Inhaber der Patente und der Namensrechte ist mittlerweile das Schweizer Unternehmen Fox Automotive.
Der Mia 2.0 orientiert sich am von Murat Günak erdachten Schuhkarton-Look mit Schiebetüren und mittig platziertem Fahrersitz. Außen klein, innen riesig. Daran soll sich auch zum Neustart Mitte 2023 nichts ändern. Neu sind lediglich Details, die das Design-Team von Murat Günak erarbeitet hat. Die neue Mia-Generation adressiert zwei Zielgruppen: Privatnutzer, die einen praktischen und variablen Viersitzer suchen und professionelle Anwender, die eine hochflexible Plattform für Last-Mile-Konzepte oder Dienstleistungs-Fahrzeuge brauchen. Das Team hinter Mia 2.0 sitzt in München und will das Auto Mitte 2023 auf der Straße haben. Zu Preisen ab 16.000 Euro.
Mia 2.0 sitzt auf einer so genannten Skateboard-Plattform, das heißt, die Batterie befindet zwischen den Achsen im Fahrzeugboden. Standardmäßig werden die Hinterräder angetrieben. Der E-Motor soll je nach Konfiguration zwischen 40 und 100 kW erreichen. Allerdings soll es künftig auch möglich sein, frontgetriebene Versionen zu ordern. Der E-Motor an der Vorderachse kommt auf 30 kW. Bislang einzigartig ist das Batteriekonzept. Für den rund 950 Kilo schweren Mia 2.0 kann nämlich ein zweiter Akku bestellt werden. Entweder direkt bei der Bestellung, oder auch später zur Nachrüstung. Mit beiden Akkus an Board verspricht Fox E-Mobility eine Reichweite von bis zu 450 Kilometern. Mit nur einem Energiespeicher beträgt die Reichweite 225 Kilometer. Für den nötigen Lade-Komfort soll das Fahrzeug Plug-and-Charge beherrschen, sich also an geeigneten Ladesäulen automatisch autorisieren. Außerdem kündigt der Hersteller an, dass es zukünftig ebenfalls möglich sein soll, eine der Batterien durch einen Brennstoffzellen-Range-Extender zu ersetzen.
Die Lithium-Ionen-Batterien für den Mia sollen vom Batteriehersteller InoBat Auto kommen. Der Mia ist "over-the-air"-Update fähig und soll bereits ab Start nach Level 2+ autonom Fahren können. Die Produktion in Kooperation mit einem führenden Fahrzeughersteller, der namentlich noch nicht genannt wird, soll im Jahr 2022 beginnen. Die Markteinführung ist für die erste Hälfte des Jahres 2023 geplant. Abgesehen von der Mia-Produktion will das Unternehmen Fox E-Mobility mit Mia-Produktionslizenzen für Märkte außerhalb Europas sowie dem Verkauf von CO2-Zertifikaten Geld verdienen.
Das Konzept des Mia Electric ist über zehn Jahre alt und konnte sich 2010 nicht durchsetzen, weil die Batteriepreise zu teuer waren und es praktisch noch keine Lade-Infrastruktur gab. Weiterentwickelt soll der elektrische Kleinbus jetzt 2023 als elektrischer Multifunktions-Schuhkarton durchstarten. Wir drücken die Daumen.