Volkswagen entwickelt seinen Modularen Elektroantriebsbaukasten (MEB) weiter und legt den MEB+ auf. Damit reagiert VW auf die Verzögerung der ursprünglich für 2026 anvisierten neuen Elektroplattform SSP (Scalable Systems Platform).
Volkswagen entwickelt seinen Modularen Elektroantriebsbaukasten (MEB) weiter und legt den MEB+ auf. Damit reagiert VW auf die Verzögerung der ursprünglich für 2026 anvisierten neuen Elektroplattform SSP (Scalable Systems Platform).
Nun hat der Wolfsburger Autobauer die ersten Details zum MEB+ bekannt gegeben. Die modulare Plattform soll Reichweiten bis zu 700 Kilometer ermöglichen. Aktuell bietet der MEB rund 550 Kilometer. Dazu soll eine Ladegeschwindigkeit von 175 bis 200 kW möglich sein. Die maximale Ladegeschwindigkeit beträgt derzeit 170 kW. Im Gegensatz zur SSP bleibt es beim MEB+ bei der 400-Volt-Technik statt einer 800-Volt-Architektur.
Darüber hinaus implementiert VW eine neue Akkugeneration, die als "Einheitszelle" tituliert wird. Diese Einheitszelle soll ab 2023 konzernweit eingeführt werden und erhebliche Kostenvorteile bringen. Sie soll bis 2030 in bis zu 80 Prozent aller Elektroautos des Konzerns verbaut werden. Die Kosten für das Akkusystem will Volkswagen auf deutlich unter 100 Euro pro Kilowattstunde senken. Diese Einheitsbatterie war ursprünglich für die SSP geplant.
Neben der Lade- und Speichertechnik soll der MEB+ auch automatisierte Fahrfunktionen ermöglichen und die digitale Infrastruktur verbessern. Bis 2026 sollen zehn neuen E-Autos auf dieser Plattform auf den Markt kommen. Dazu zählen die Einstiegsmodelle ID.1 bzw. ID. Polo und ID.2 sowie der kommende ID. Golf und der elektrische Tiguan.
2019 hatte Volkswagen den MEB aufgelegt und mit dem ID.3 das erste Elektroauto, das den Baukasten nutzt, auf den Markt gebracht. Seitdem wurden auf dieser Plattform konzernweit mehr als 670.000 E-Autos produziert, davon 500.000 ID.-Modelle. Aktuell sind mit 58 und 77 kWh zwei Akkugrößen im MEB im Einsatz.
VW muss angesichts des SSP-Desasters den MEB länger im Einsatz halten. Entsprechend wird aus dem Modularen Elektrobaukasten MEB der MEB+. Das Plus bezieht sich auf mehr Reichweite und Ladetempo sowie neue Einheitsbatterien und ein digitales Update inklusive automatisierter Fahrfunktionen. Wobei die ersten Kennziffern mit 700 Kilometern Reichweite und Ladegeschwindigkeiten von bis zu 200 kW eher betulich wirken.