Lexus legt für die USA eine Sportversion seiner IS-Baureihe auf. Der IS 500 F Sport Performance tritt mit V8-Sauger an und profitiert von akribischer technischer Detailarbeit.
Lexus legt für die USA eine Sportversion seiner IS-Baureihe auf. Der IS 500 F Sport Performance tritt mit V8-Sauger an und profitiert von akribischer technischer Detailarbeit.
Wer denkt, Saugmotoren haben auch in Sportmodellen endgültig ausgedient, hat neben einigen Edelherstellern die Marke Lexus nicht auf dem Schirm. Die Japaner halten nämlich unverdrossen an ihrem bekannten Fünfliter-V8 fest. Sogar hierzulande ist ein Modell mit diesem Triebwerk erhältlich: Das Sportcoupé RC F liefert 464 PS und ein maximales Drehmoment von 520 Newtonmetern. Es gehört Monat für Monat zu den Schlusslichtern in der deutschen Zulassungsstatistik.
Weil dies beim IS ebenfalls der Fall war, glänzt die Mittelklasse-Limousine seit dem letzten Modellwechsel im Herbst 2020 im deutschen Lexus-Portfolio durch Abwesenheit. Deshalb bleibt uns auch dessen neue Dynamik-Version verwehrt, die auf die etwas sperrige Modellbezeichnung IS 500 F Sport Performance hört. Diese bleibt vorerst dem nordamerikanischen Markt vorbehalten, wo ein Fünfliter-Saugmotor-V8 nicht derart wirklichkeitsfremd wirkt wie hierzulande.
Im IS darf der Motor sein Potenzial stärker ausloten als im RC F. Lexus gibt für den IS 500 F Sport Performance eine Leistung von 478 PS an; das maximale Drehmoment liegt bei 536 Newtonmetern. Die Kraft des V8 leitet eine Achtgang-Automatik auf die Hinterräder weiter. Das Layout versetzt den Japaner in die Lage, in 4,5 Sekunden von null auf 60 mph (96,6 km/h) zu beschleunigen. Und das trotz einer nicht gerade asketischen Leermasse von etwa 1,8 Tonnen; das Gewichts-Plus zum IS 350 F Sport mit 315 PS starkem 3,5-Liter-V6 beträgt 65 Kilogramm.
Über dessen "Dynamic Handling Package" verfügt der IS 500 F Sport Performance serienmäßig. Das umfasst nicht nur ein adaptives Fahrwerk mit Yamaha-Performance-Dämpfern an der Hinterachse, sondern auch ein Torsen-Sperrdifferenzial. Die Bremsanlage arbeitet vorne mit 356 sowie hinten mit 323 großen Scheiben und weist eine verbesserte Kühlung auf. Zahlreiche Fahrmodi helfen der Sportlimousine elektronisch auf die Sprünge. Zu den besonders dynamischen Abstimmungen "Sport S" und "Sport S+" gesellt sich ein "Custom Mode", mit dem nach freien Stücken verschiedene Mappings für Antriebsstrang, Fahrwerk und Klimaanlage kombiniert werden können.
Subtile Design-Änderungen unterscheiden die 500-F-Sport-Performance-Version von den anderen IS-Modellen. Um den V8-Motor im Bug unterzubringen, verpasst ihr Lexus eine nach vorne gezogene Frontschürze, in dieselbe Richtung verlängerte vordere Kotflügel und eine um fast zwei Zentimeter erhöhte Motorhaube. Seitlich fallen die von dunklem Chrom umrandeten Fenster und die speziellen gewichtsreduzierten 19-Zoll-Räder vom Zulieferer Enkei auf. Hinten verfangen die Blicke an der schwarzen Spoilerlippe und am neu geformten Diffusor. Daneben sitzen die vier Endrohre der Abgasanlage, deren beide Paare Lexus-typisch schräg übereinander angeordnet sind.
Das F-Sport-Logo, das in Form schwarzer Plaketten auf der Karosserie prangt, taucht natürlich auch innen immer wieder auf – unter anderem auf den Einstiegsleisten und auf dem beheizten Sport-Lederlenkrad. Die Pedalerie hat der Lexus IS 500 F Sport Performance ebenso exklusiv wie die Startanimation, die den Fahrer auf dem Instrumenten-Display begrüßt. Die elektronischen Fahrassistenz-Systeme sowie alle Konnektivitäts-Funktionen stimmen mit denen des neuen Standard-IS überein.
Der neue IS 500 für Nordamerika ist das Auftaktmodell einer neuen F-Sport-Performance-Linie aus dem Hause Lexus. Im Herbst kommt das Modell auf den Markt. Die Preise hält Lexus bislang unter Verschluss.
Mit seinem Saugmotor-Layout wird der neue Lexus IS 500 F Sport Performance wieder Vergleichstests gegen die meist per Biturbo-Triebwerk befeuerte Konkurrenz gewinnen noch diese auf der Rennstrecke abziehen. Aber wir trauen ihm schon zu, bei seinen Fahrern längst vergessen geglaubte Emotionen hervorzurufen. Denn eins ist klar: Lange wird es solche Antriebe nicht mehr geben. Wer das eben Beschriebene noch einmal erleben möchte, sollte also besser keine Zeit verlieren.