Ford arbeitet an der nächsten Generation des Mustangs. Der Typ S650 könnte auch mit Hybridantrieb kommen, ein Handschalter ist bestätigt. Seine Premiere dürfte der neue Mustang im September 2022 auf der Detroit Auto Show feiern.
Ford arbeitet an der nächsten Generation des Mustangs. Der Typ S650 könnte auch mit Hybridantrieb kommen, ein Handschalter ist bestätigt. Seine Premiere dürfte der neue Mustang im September 2022 auf der Detroit Auto Show feiern.
Ford bringt 2023 als 2024er-Modell die neue Generation des Mustangs unter dem Typkürzel S650 wieder als Coupé und Cabrio an den Start. Nach Informationen der Automotive News zieht Ford das Tuch von der siebten Mustang-Generation auf der North American International Detroit Auto Show im September 2022 in Detroit. In den Handel kommt der neue Mustang dann im Frühjahr 2023. Hier könnte dem 17. April eine entscheidende Rolle zukommen, denn an diesem Tag vor 60 Jahren wurde der erste Mustang in New York präsentiert. Das ikonische Pony Car ist in der sechsten Generation als S550 seit 2013 im Handel und erhielt 2018 ein Facelift.
Unser Erlkönigjäger konnte einen Prototypen des neuen Mustangs bereits fotografieren, der nicht mehr als Muletto mit der Karosserie des alten Modells, sondern bereits im Karosseriekleid des neuen S650 unterwegs war – allerdings schwer getarnt. Dennoch lässt sich klar erkennen, dass auch der neue Mustang der bekannten Silhouette mit der langen Motorhaube, den langen Überhängen an Front und Heck sowie dem fließenden Dachverlauf folgen wird. Optisch dürfte sich das Pony Car nur sanft entwickeln, Anleihen vom Mach E sind sicher denkbar. Für den Innenraum bleibt es bei dem viersitzigen Layout.
Der Fahrer schaut auf digitale Instrumente mit neuen Grafiken und greift in ein neu gestaltetes, unten abgeflachtes Sportlenkrad. Über einen zweiten Bildschirm bedienen Fahrerinnen und Fahrer das Infotainmentsystem und die Klimatisierung. Eine unter den Luftstörmern angebrachte Tasterleister erlaubt den schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Natürlich gibt es in Generation sieben das neueste Infotainment-System sowie Fahrerassistenz-Systeme.
Die großen Bereiche, die die Tarnung zur Belüftung an der Front frei lässt, deutet eindeutig darauf hin, dass auch im neuen Ford Mustang wieder Verbrennungsmotoren unter der Haube sitzen. Ob diese dort allein die Antriebsarbeit verrichten, oder von elektrifizierten Komponenten unterstützt werden, ist noch nicht klar. Ford selbst hat sich zu entsprechenden Antrieben bislang nur sehr diffus geäußert.
Hinweise auf Hybridantriebe für den neuen Ford Mustang lieferte dagegen bereits im Oktober 2021 ein ehemaliger Ford-Ingenieur. Die Macher der Mustang7G-Fanseite haben entsprechende Infos auf den Antriebsstrang entdeckt – im Linkedin-Profil von Pedro Maradei. Der Ingenieur hat nach eigenen Angaben seit August 2010 in Brasilien und den USA bei Ford am Mustang-Programm gearbeitet. Von Juli bis November 2020 war er dann mit dem Hybridantrieb des Mustangs der folgenden Generation S650 beschäftigt. In einem Stichpunkt erwähnt er die bereits erwartete V8-Hybridversion mit 5,0-Liter-Motor. Allerdings führt er auch noch eine Hybridvariante mit 2,3-Liter-Motor an. Maradei bezeichnet beide Projekte mit MY23 – also Model Year 2023. Damit ist zwar die neue Generation des Mustangs gemeint, aber die Hybridvarianten hat Ford gegenüber US-Händlern erst für 2025 angekündigt. Ford kommentiert die Linkedin-Eintragungen von Pedro Maradei nicht – der Hersteller bestätigt nur, dass der Ingenieur nicht mehr für das Unternehmen arbeitet.
Bereits im Juli 2017 hatten die Amerikaner einen Hybrid-V8 zum Patent angemeldet. Unter der Nummer 1000002796733 und dem Titel "Twin motor drive system for hybrid vehicle" wurde das System mit zwei Elektromotoren eingetragen. Diese sind mit einem konventionellen, längs eingebauten Motor gekoppelt. Der Verbrennungsmotor leitet dabei seine Kraft an die Hinterräder. Allerdings lässt sich Ford mit der Umsetzung Zeit: Erst Ende 2025 laufen die ersten Hybridmodelle vom Band. Dies teilten Unternehmensvertreter bei einem Treffen in Dallas ihren Händlern mit – eine offizielle Bestätigung dieses Termins steht seitens Ford noch aus. Fords US-Konkurrenz setzt derweil in Sachen Zukunftstechnologie auf vollelektrische Antriebe: GM hat die Entwicklung von Hybridmodellen bereits eingestellt, der Camaro soll als Elektro-Sportwagen kommen. Und Verantwortliche der Stellantis-Marke Dodge haben bestätigt, dass sie 2024 ein vollelektrisches Muscle-Car auf den Markt bringen. Neben dem Verbrenner im Bug treiben die beiden Elektromotoren via Untersetzungsgetriebe die beiden Vorderräder an. Die Patentschrift sieht für dieses System beliebige Verbrennungsmotoren vor, die jedoch längs eingebaut sein müssen. Im Patentbild ist ein V8-Motor zu sehen. Bereits Ende 2018 hatte Ford in seinem Video "The Future is Build" unter anderem einen Mustang mit blauem Logo und blau illuminiertem V8 gezeigt. Auch hatte Ford angekündigt, dass der Mustang "Hybrid V8-Power mit mehr Drehmoment im unteren Bereich" liefern soll.
Der rein elektrisch angetriebene Ford-SUV Mustang Mach-E kommt sowohl mit Heck- als auch mit Allradantrieb. Das originale Mustang-Coupé gab es in seiner traditionsreichen Baureihen-Geschichte bisher hingegen nie mit vier angetriebenen Rädern. Die Gerüchte, dass sich das mit der nächsten Mustang-Generation ändert, erhalten ihre Nahrung direkt von Ford: Jim Owens ist Mustang-Markenmanager. Im Gespräch mit Redakteuren der US-Website Ford Authority wies er bereits darauf hin, dass es den Mustang-Konkurrenten Dodge Challenger auch in einer Version mit Allradantrieb gibt (Dodge Challenger GT AWD). Owens hat in diesem Zusammenhang unterstrichen, dass man sich immer verschiedene Arten von Performance ansehe. Für Fans und Experten ist dies ein klarer Hinweis auf einen künftigen Allrad-Mustang, wobei sich der Manager nicht tiefer in die Karten blicken ließ – mit der Aussage, dass er aktuell nichts zu verkünden habe, bekräftigte er die Allrad-Spekulationen allerdings noch. Und eine technische Basis für den Allradantrieb hat Ford längst zum Patent angemeldet.
Als Basis dient dem neuen Ford Mustang in der siebten Generation die CD6-Plattform, die bereits den Ford Explorer trägt. Sie ist als einzige Plattform für Heckantriebs-Modelle mit Allradoption ausgelegt. Neben dem Allrad-V8-Hybrid dürfte es für den neuen Mustang noch eine Mild-Hybrid-Version des Achtzylinders geben, die etwas preiswerter ausfällt. Dazu gesellt sich noch die 2,3-Liter-Vierzylinder-Basis-Ausführung. Wie beim aktuellen Modell sind die Motoren im Mustang mit einem Sechsgang-Schalter oder einer 10-Gang-Automatik gekoppelt.
Neue Patentanmeldungen von Ford bringen hier auch ein automatisiertes Schaltgetriebe ins Spiel. Die für den Längseinbau und Hinterradantrieb konzipierte Schaltbox setzt auf eine elektronisch gesteuerte Kupplung und verzichtet auf ein Kupplungspedal. Die Schaltbox kann vollautomatisch agieren oder durch Impulse am Schalthebel manuell die Gänge wechseln. Gerade im Zusammenspiel mit elektrifizierten Antrieben bietet ein solches Getriebe deutlich mehr Möglichkeiten, beispielsweise bei der Nutzung von "Segelphasen".
Der neue Ford Mustang könnte 2023 mit Hybridantrieben und optionalem Allradantrieb kommen. Der V8 könnte dabei mit zwei Elektromotoren zusammenzuarbeiten. Aber auch reine Verbrenner dürften zu haben sein. Für die elektrifizierten Antriebe deutet sich zudem ein automatisiertes Schaltgetriebe an.