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Tesla Cybertruck Außenspiegel
Tesla Cybertruck Außenspiegel
Tesla Cybertruck Felgen
Tesla Cybertruck Scheibenwischer 28 Bilder

Pick-ups mit E-Antrieb: Konkurrenten des Tesla Cybertruck

Neue Elektro-Pick-ups - die Cybertruck-Rivalen China will E-Pick-up-Markt aufmischen

Tesla ist längst nicht die einzige Firma, die einen elektrischen Pick-up plant. Ein Überblick von den großen Herstellern wie GM, Ford und Stellantis mit seiner Pick-up-Marke Ram bis zu Start-ups wie Atlis, Rivian, Lordstown und Co.

Sie sind Start-ups. Sie heißen Rivian, Bollinger oder Lordstown. Und sie wagen die Revolution: Pick-ups, diese uramerikanische Fahrzeuggattung, die man sich ohne hubraumstarke, bollernde und spritschluckende V8-Motoren kaum vorstellen kann, sollen künftig von Elektromotoren angetrieben werden und ihre Energie aus Batterien ziehen.

Konkurrenz (oder Unterstützung, je nach Sichtweise) erhalten die Start-ups von etablierten Herstellern. Ford, General Motors und der Stellantis-Konzern planen dasselbe, auch Tesla hat mit dem Cybertruck seinen ersten Pick-up vorgestellt. Einige kleine Firmen mit mehr oder weniger geringen Erfolgsaussichten mischen ebenfalls mit bei der Casting-Show "Amerika sucht den Super-Elektro-Pick-up".

Tesla Cybertruck

An der Spitze der Bewegung stand ursprünglich Tesla mit dem Cybertruck (siehe Fotoshow oben im Artikel). Das fahrende Dreieck schlägt mit seinem Design völlig aus dem Rahmen und verfügt über eine Karosserie aus gehärtetem Edelstahl, die schlag- und schusssicher sein soll. Mit seinen Dimensionen (5,86 Meter lang, 2,03 Meter breit und 1,90 Meter hoch) orientiert sich der Cybertruck am US-Pick-up schlechthin, dem Ford F-150. Die Pritsche ist 1,98 Meter lang, im Fahrerhaus ist Platz für Sechs und die Zuladung gibt Tesla mit 1.588 Kilogramm an. Drei Batteriegrößen sollen für Reichweiten von 402, 483 und 805 Kilometer gut sein und mit drei Motorvarianten kombiniert werden können. Die zur Premiere genannten Grundpreise bewegen sich je nach Modellvariante zwischen 39.900 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 37.800 Euro), 49.900 Dollar (47.300 Euro) und 69.900 Dollar (66.300 Euro). Die Auslieferungen sollten ursprünglich Ende 2021 beginnen. Derzeit sieht es danach aus, dass der Cybertruck ab Sommer 2023 endlich zu den Kundinnen und Kunden rollt.

Ford F-150 Lightning

Dass sich Tesla-Chef Elon Musk den Ford F-150 als direkten Gegner ausgeguckt hat, kommt nicht von ungefähr: Der Pick-up ist schließlich seit Jahrzehnten das meistverkaufte Auto der USA. Nicht nur in seinem Segment, sondern überhaupt. Und er ist seit Frühjahr 2022 endlich in einer Elektroversion, die den Beinamen "Lightning" trägt, erhältlich. Allradantrieb und zwei Motoren sind bei ihm obligatorisch; sie liefern im Höchstfall eine Gesamtleistung von 563 PS und ein Drehmoment von 775 Newtonmetern. Die maximale Reichweite beziffert Ford mit 482 Kilometer. Und den Grundpreis mit 55.974 Dollar (53.000 Euro) für die auf gewerbliche Kunden zugeschnittene Basisversion F-150 Lightning Pro.

Ford F-150 Lightning Elektro-Pickup 2022 Weltpremiere
Ford
Ford F-150 Lightning Elektro-Pickup 2022 Weltpremiere Ford F-150 Lightning Elektro-Pickup 2022 Weltpremiere Ford F-150 Lightning Norwegen Schnee Ford F-150 Lightning Norwegen Schnee 39 Bilder

Ford Maverick und Ranger Lightning

Bei der Präsentation des F-150 Lightning verriet Ford-Boss Farley in einem Nebensatz, dass der Autobauer ein weiteres elektrisches Pick-up-Modell in der Pipeline hat. Zusätzlich hat der US-Hersteller in Europa Mitte Juli 2022 zwei vielsagende Pick-up-Namen für den europäischen Markt schützen lassen: Maverick Lightning und Ranger Lightning. Sollte Ford seiner Nomenklatur treu bleiben, erhalten also auch die kleineren Pick-up-Baureihen rein elektrisch angetriebene Ableger.

Fragt sich, welche Plattformen Ford unter die Modelle steckt. Ford-Produktvorstand Hon Thai-Tang kündigte im vergangenen Jahr gleich zwei neue Elektro-Plattformen an, darunter eine für Mid-Size-Pick-up-Modelle. Einer der Baukästen trägt die Bezeichnung GE2. Er dient künftig als Basis für fast das gesamte Ford-Elektro-Portfolio, kann sowohl Hinter- als auch Allradantriebe abbilden und kommt speziell für den elektrischen Ranger infrage. Der kleinere Elektro-Maverick könnte dagegen den modularen Elektro-Baukasten (MEB) des VW-Konzerns nutzen, auf den der Hersteller im Rahmen einer Kooperation Zugriff hat.

Ford Maverick Lightning
Collage: auto-motor-und-sport.de
Ford Maverick Lightning Patent Ford Ranger Lightning Patent Ford Maverick Lightning Ford flexible Elektro-Plattformen 13 Bilder

Scout Elektro-Pick-up

Apropos Volkswagen: Die Wolfsburger wollen ebenfalls in diesem Wachstumsmarkt mitmischen. Allerdings nicht unter VW-Flagge: Der Elektro-Pick-up soll als Scout in den USA auf den Markt kommen; den Markennamen kann der Konzern seit der Übernahme des US-Lkw-Herstellers Navistar nutzen. Zu technischen Einzelheiten ist allerdings noch gar nichts bekannt. Es heißt lediglich, Volkswagen strebe eine Markteinführung des Scout-Elektro-Pick-ups 2026 zu Preisen ab etwa 40.000 Dollar (fast 38.000 Euro) an.

VW Scout Teaser
Scout Motors
VW plant neben einem Scout Pick-up auch einen robusten SUV.

Canoo Pick-up Truck

2023 soll der Pick-up-Truck von Canoo auf den Markt kommen – wenn das Start-up bis dahin seine finanzielle Turbulenzen in den Griff bekommt. Das in Los Angeles ansässige Unternehmen nutzt eine Skateboard-Plattform, deren Antriebskomponenten in der zweimotorigen Variante mehr als 608 PS und maximal 746 Newtonmeter bereitstellen. Die Reichweite erscheint mit gut 322 Kilometern zwar recht schmal; dafür überzeugt der Canoo mit vielen praktischen Details, die das Leben von Handwerkern und Outdoor-Enthusiasten enorm erleichtern dürften. Hinzu kommt das Design mit steil abfallender Front, durch die der Kalifornier aus der Masse der neuen Elektro-Pick-ups heraussticht.

Canoo Pick-up Militärversion
Canoo
Canoo Pick-up Militärversion 03/2021, Canoo Pickup Truck 02/2020, Canoo Skateboard-Plattform für Elektroautos Canoo 15 Bilder

Alpha Motors Wolf und Superwolf

Mit einem eher lifestyligen Anstrich kommen die Elektro-Pick-ups des Start-ups Alpha Motors daher. Mit ihrem Design erinnern der Wolf mit Single- oder Extended-Cab sowie die Crew-Cab-Variante Superwolf an die kompakten, eher dynamisch ausgerichteten Pick-ups der Siebziger- und Achtzigerjahre. Da sie sich eine Plattform teilen, gleichen sich die technischen Details: Auf Wunsch sitzt an jeder Achse ein Elektromotor, was die Pritschenwagen zu Allradlern macht. Die Reichweite soll im Bereich zwischen 450 und 500 Kilometer liegen. Skepsis ist allerdings angebracht, denn bisher präsentierten die Amerikaner nur Renderings von ihren Elektro-Pick-ups, für die schon eine ganze Zubehör-Palette – vor allem für Camper und andere Outdoor-Abenteurer – geplant ist. Genaue technische Daten sind bisher ebenso unbekannt wie der Zeitpunkt der Markteinführung. Bestellungen (zu vollen Preisen übrigens) nimmt Alpha Motors allerdings schon jetzt freudig entgegen.